Eine neue Kehrtwende im Dossier des Hubschrauberlandeplatzes. Das Krankenhaus in Malmedy und die DGTA, die Generaldirektion des Luftverkehrs, haben ihre Pläne über Bord geworfen.
"Die sicherste Option ist derzeit, dass wir eine positive Einschätzung der DGTA für einen medizinischen Hubschrauberlandeplatz auf dem Gelände der Malmedy Expo haben. Die kommt mit drei kleinen Anpassungen, nämlich der Versetzung einer Lampe, der Sicherung der Landeplattform und der Installation einer Nachtbeleuchtung. Das alles bleibt im Rahmen des ursprünglichen Budgets, das könnten wir jetzt machen", so Jacques Remy-Paquay, Präsident des CHRAM.
Schlussstrich unter die Abmachung mit dem privaten Betreiber, der Gehlen-Group. Die hätte den Platz im Stadtteil Grands Prés für einige Landungen im Jahr genutzt.
Der neue Standort gilt also nur medizinischen Zwecken. "Aufgrund der Reaktion der Anwohner auf der einen Seite, die einen kommerziellen Hubschrauberlandeplatz befürchteten, obwohl wir immer mit einem medizinischen Hubschrauberlandeplatz gerechnet haben, und auf der anderen Seite wegen der Lage auf der anderen Seite der Brücke, die flutanfälliger ist, aufgrund dieser Sorgen, haben wir das Projekt angepasst."
Betonplatte auf Krankenhausgelände
Vor wenigen Jahren landeten die medizinischen Hubschrauber noch auf dem Krankenhausgelände, genauer gesagt auf einer Betonplatte. Auch diese Lösung wird nicht ausgeschlossen. "Die Hoffnung bleibt bestehen, denn die Firma NHV, die gegen diesen Landeplatz auf dem Krankenhausgelände war, hat das Nutzungsrecht an die SAF, den Secours aérien français, verkauft. Die sind auf Bergrettung spezialisiert. Wir haben ihnen ein komplettes technisches Dossier eingesendet. Die Frage ist, ob wir, wenn wir uns an alle europäischen Vorgaben und Sicherheitsregeln halten, den Hubschrauberlandeplatz da nutzen können, wo er aktuell ist - wenn auch mit einige Umbauten."
Bis dahin wird wohl noch einige Zeit vergehen. Es geht aber voran. Das dürfte auch die Anwohner beruhigen und den Patienten kann schnell geholfen werden. Das bleibt ja die Hauptaufgabe des medizinischen Hubschrauberlandeplatzes.
"Wir wollen aus zweierlei Gründen diesen medizinischen Hubschrauberlandeplatz. Der erste ist medizinisch, denn es ist bewiesen, dass eine schnellere Behandlung bei gewissen Krankheiten wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten die Heilungschancen erhöhen", so Remy-Paquay . "Auf der anderen Seite befinden wir uns in einer ländlichen Gegend, weit von den großen Heilanstalten entfernt. In den Dörfern sind die Menschen auf diesen Hubschrauberlandeplatz in Malmedy angewiesen, damit der Hubschrauber dieses Ungleichgewicht ausgleichen kann. Wir haben im Schnitt rund 50 solcher medizinischer Transporte im Jahr hier in Malmedy."
Das alles sollte nicht mehr als 100.000 Euro kosten. Kein hoher Preis, um Menschenleben zu retten.
vedia/ch