Noch einmal üben, dann wird es ernst. Andy Stevens nimmt gerade eine letzte Fahrstunde vor seiner praktischen Prüfung. Er absolviert den Automatik-Führerschein. Damit darf er später ausschließlich Fahrzeuge mit automatischem Getriebe fahren. Im Gegensatz zum "klassischen" Führerschein, wo es keine Einschränkung gibt.
Für den Prüfling spielen praktische Gründe eine Rolle. "Ich hab mich dafür entschieden, weil es einfacher ist. Es ist angenehmer. Ich kann bei meiner Familie besser lernen, weil die haben auch alle Automatik, meine Freunde haben Automatik. Es ist angenehmer zu fahren, weniger Stress, man kann sich besser auf die Straße konzentrieren."
Auch wenn die Automatik-Fahrstunden etwas mehr kosten, der Unterricht läuft weiterhin größtenteils gleich ab. Unabhängig vom Führerschein geht es um das richtige Verhalten im Straßenverkehr.
Wobei ein Fahrzeug mit Automatik-Getriebe zumindest für den Schüler das eine oder andere einfacher macht. Das berichtet Siggi Hentschel, der Geschäftsführer der Fahrschule Homburg. "Man spart sich halt am Anfang diese Quälerei mit der Kupplung, den Stress der Fahrschüler an Kreuzungen oder Kreisverkehren. Wir haben sehr viele Kreisverkehre. Wenn dann ein bisschen Verkehr ist und die haben sechs, sieben Autos hinter sich stehen, dann sind die so gestresst, dass die gar nicht wegkommen. Das fällt bei dem Automatik weg. Da ist schon ein Unterschied, aber auch nur in den ersten Fahrstunden."
Vermehrt junge Menschen
Inzwischen absolvieren immer mehr Menschen den Automatik-Führerschein. Waren es vorher vor allem ältere Nachzügler, sind es jetzt vermehrt junge Menschen. In der Fahrschule Homburg hat sich die Zahl der Automatik-Fahrschüler über die letzten Jahre verfünf- bis verzehnfacht.
Dieser Trend wird wohl noch etwas weiter gehen, glaubt Hentschel. "Es sind immer mehr Elektroautos auf dem Markt oder im Stadtbild zu sehen. Die jungen Leute interessieren sich somit vermehrt für Automatik. Derweil die Elektroautos ja alle kein Getriebe haben. Die arbeiten nach dem Prinzip des Elektromotors, sprich keine Übersetzung - vorwärts, rückwärts, mehr können die Dinger ja nicht. Dementsprechend sagen mir viele Leute, dass die elektrischen Autos die Zukunft sind und interessieren sich für Automatik."
Auch Andy Stevens steht zu seiner Entscheidung. Er ist fest davon überzeugt, damit in Zukunft gut zu fahren.
Andreas Lejeune