Um den Scheiblerplatz ist es leer geworden: Das Schulgebäude ist weg, und zuletzt ist auch die Sporthalle abgerissen worden. Ein erster Schritt zur Neugestaltung. Der Platz soll ein vollkommen neues Gesicht erhalten - so die Pläne der Stadt Eupen.
Auch der Schilsweg, die Hauptverkehrsstraße in der Eupener Unterstadt, soll erneuert werden. Vor allem im Untergrund fielen jede Menge Arbeiten an, so Bauschöffe Michael Scholl. "Wir rechnen damit, dass wir mit dem Schilsweg im kommenden Jahr beginnen. Der muss zuerst fertiggestellt werden, bevor wir hier an den Platz gehen. Die Deadline ist Ende 2024, weil wir dann auch Subsidien von der Wallonischen Region erhalten."
Schneller geht es mit den Parkanlagen in der Unterstadt. Der Temsepark wird ebenso wie der kleinere Gülcherpark erneuert. Beide sollen im Sommer fertiggestellt sein. Vieles muss aber noch warten. "Wir haben eine Liste mit 100 Punkten. Ein Teil ist provisorisch wiederhergestellt. Aber der Wiederaufbau wird uns noch Jahre beschäftigen, über diese Legislaturperiode hinaus."
Instandsetzung der Brücken
Ein Großprojekt ist die Instandsetzung der Brücken. Von den acht beschädigten Brücken sind zwei repariert: Die Brücke Bellmerin kann wieder zweispurig befahren werden. Auf der Hütte ist die Brücke zumindest einspurig befahrbar. Dort stehen noch Stabilisierungsarbeiten an.
Andere Brücken müssen komplett neu aufgebaut werden - wie zum Beispiel die Brücke im Langesthal, die als nächstes in Angriff genommen werden soll. Für den Brückenbau hat die Stadt Eupen ein spezialisiertes Studienbüro beauftragt. "Sie haben uns empfohlen, ohne Mittelpfeiler zu bauen. Die Konstruktion ist filigraner."
Zwischen Kabelwerk und Alter Malmedyer Brücke erneuert die Wallonische Region zurzeit die Uferbefestigung. Langfristig soll das ganze Viertel neu gestaltet werden.
Vieles ist noch in Planung. Doch oft fehle es an den nötigen Fachkräften, so Bauschöffe Michael Scholl. "Es gibt nur gewisse Projektautoren, die solche Projekte machen. Es gab Absagen auch von Unternehmern, wie bei Privatleuten. Sie sind ausgelastet, die Preise steigen. Es ist schwierig, voranzukommen, wenn wir nicht die Leute finden, die die Planungen und Ausführungen machen können."
Deswegen wird der Wiederaufbau in Eupen auch nur in kleinen Schritten vorankommen. In diesem Jahr ist die Stadt vor allem mit Ausschreibungen und Planungen beschäftigt. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich im nächsten Jahr einiges bewegt.
Michaela Brück