Im PDG-Ausschuss I hat der PFF-Abgeordnete Gregor Freches diese Frage nun auch im Rahmen der sogenannten Regierungskontrolle angebracht. Anlass ist ein angekündigtes Treffen mit Vertretern des Bistums Lüttich, bei dem auch alle interessierten Gemeinderatsmitglieder aus den Eifelgemeinden willkommen sind.
Gregor Freches wollte nun von Ministerpräsident Oliver Paasch wissen, ob schon Gemeinden oder auch Vertreter des Bistums an ihn herangetreten seien, um die Thematik zu besprechen. Das sei bei diesem spezifischen Thema nicht der Fall, so Paasch. Grundsätzlich spreche er aber mit den Gemeinden häufig über deren Finanzierungsbedürfnisse.
"Ich kann Ihnen auch mitteilen, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft allein in den vergangenen fünf Jahren 50 Infrastrukturprojekte zugunsten von Kirchen, Kapellen und Pfarrhäusern, darunter Dachsanierung, Heizungs- und Elektroinstallation und Kirchenfenster, neue Anstriche usw. genehmigt und hierfür Zuschüsse in Höhe von immerhin zwei Millionen Euro ausgezahlt hat", so Paasch. "Alleine in den letzten fünf Jahren ..."
Und das ist nicht alles: "In diesem laufenden Jahr werden voraussichtlich weitere Zuschüsse für zehn Projekte in Höhe von 1,65 Millionen Euro hinzukommen zugunsten unter anderem von Eupen, St. Vith, Raeren, Lontzen und Burg-Reuland."
Dabei, so Paasch, liege der Zuschusssatz normalerweise bei 60 Prozent, aber "mittlerweile gewähren wir für Energieeffizienzmaßnahmen in Kirchen und Kapellen sogar einen Zuschuss von 80 Prozent", sagt Paasch. "Ich brauche niemanden daran zu erinnern, dass wir die einzige Gemeinschaft in Belgien sind, die so vorgeht. Wir sind die einzige Gemeinschaft in Belgien, die nicht denkmalgeschützte Kirchen überhaupt bezuschusst. Außerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt es solche Zuschüsse nicht."
Nun müssen die Kirchenfabriken aber für einen Eigenanteil von zehn bis 40 Prozent aufkommen und auch den Gemeinden fällt es immer schwerer, was die CSP-Abgeordnete Patricia Creutz im PDG-Ausschuss zu der Feststellung veranlasste, dass auch die Gemeinden im Norden der DG zu einem solchen Austausch mit dem Bistum eingeladen werden sollten - und, wegen der möglichen Infrastrukturzuschüsse, am besten auch ein Vertreter des Ministeriums der DG.
Darauf, so Paasch, habe er nun keinen Einfluss, da er von dem Austausch mit der Provinz erst über die Frage von Gregor Freches erfahren habe. Die Deutschsprachige Gemeinschaft werde aber die Einladung zu einem solchen Treffen natürlich annehmen. "Und ich kann noch hinzufügen, das wir alle Anträge, die die Kirchenfabriken uns haben zukommen lassen, genehmigt haben, d.h. im Registrierungskatalog steht kein einziges Projekt mehr - wir haben alles genehmigt, was uns vorgebracht wurde."
Soviel einstweilen zur Finanzierung von Infrastrukturvorhaben der Kirchenfabriken durch die Deutschsprachige Gemeinschaft. Gespannt sein dürfen wir natürlich auf den Ausgang des Treffens zwischen den Gemeinden und dem Bistum, bei dem unter anderem auch der rechtliche Rahmen erläutert werden soll. Das PDG setzt sich grundlegend mit dem Thema übrigens auch in Ausschuss II auseinander.
Stephan Pesch
Es gehen immer weniger Leute zur Kirche. Da stellt sich die Frage, ob die Finanzierung durch die öffentliche Hand noch gerechtfertigt ist.
Es werden weniger Kinder geboren. Was könnte Regierung tun um junge Paare zum Kinderkriegen zu bewegen? Und was könnte sich unser Staat noch überlegen, um die Vergreisung unserer Bevölkerung zu stoppen?