Einfach abgeben ohne zu frankieren - ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine. Die Post macht es möglich. Jeder einzelne kann etwas tun - praktisch und unkompliziert.
Auch Franziska Fickers möchte helfen, denn sie hat Krieg selber erlebt. "Ich bin vor dem Zweiten Weltkrieg geboren. Wir haben das in Malmedy erlebt, als wir im Keller saßen und unser Haus bombardiert wurde. Wenn man das heute liest, denkt man daran, wie es damals gewesen ist. Jetzt sieht man das Leid der Leute und ist doch sehr mitgenommen. Ich freue mich, wenn so eine Institution für die Leute sammelt."
Klaus Stoffels ist Postamtsleiter in St. Vith. Auch er kümmert sich jetzt um das Hilfsprojekt von Bpost. Die Idee stammt vom Geschäftsführer der ukrainischen Post, Benoit Pleska, der belgische Wurzeln hat.
Bis zum 15. April stellt die Post ihre 657 Postämter zur Verfügung, um Hilfsgüter zu sammeln. Die werden nach einem Zwischenstopp in einem belgischen Sammelzentrum an die ukrainische Grenze gebracht. Die Spenden werden dann vom Postbetreiber der Ukraine abgeholt und im Land verteilt.
Aber nicht alles wird gesammelt. "Es geht um Lebensmittel, um Körperpflegeprodukte und Tiernahrung. Kleidung nehmen wir nicht an", so Klaus Stoffels.
Die Pakete sollen vorzugsweise in robusten, unversiegelten Kartons (ohne Versandaufkleber) abgeben werden. Postamtsleiter Klaus Stoffels ist jedenfalls froh, dass auch er einen Beitrag für die Ukraine leisten kann. "Wenn man die Berichte sieht, dann tun einem die Leute schrecklich leid. Wo man helfen kann, sollte man auch helfen. Für uns ist das nicht viel Mehrarbeit. Wir bekommen das gut in den Griff."
Spenden werden nur in Postämtern angenommen, nicht in Post- oder Paketpunkten.
Der Geschäftsführer der ukrainischen Post hat nicht zu unrecht daran erinnert, dass man die rund 45 Millionen verbliebenen Ukrainer in ihrem Land nicht vergessen sollte.
Was gesammelt wird
Es werden nur Grundnahrungsmittel und Lebensmittel angenommen, die lange bei Raumtemperatur aufbewahrt und ohne Aufwärmen verzehrt werden können, und die in unzerbrechlichen und originalen Behältern (keine Glasgefäße) verpackt sind.
Es werden ausschließlich gesammelt: Lebensmittelkonserven (Fisch, Fleisch), verpacktes Trockenobst, verpacktes Müsli (Frühstück), getrocknete Kekse oder Zwieback, Trocken- oder Dosenfutter für Hunde und Hauskatzen (Packungen bis zu fünf Kilogramm), Hygieneartikel (Körpergel und -seife, Zahnpasta, Zahnbürsten, Rasierschaum, Feuchttücher, Babywindeln, Binden, Tampons, und so weiter).
Manuel Zimmermann