Information, nicht Konfrontation - So lautete das Ziel, das sich das Militär des Elsenborner Lagers gesetzt hatte. Denn informieren, das ist etwas, was in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. Inzwischen arbeiten nur noch 38 Soldaten vor Ort. Vor etwas mehr als fünf Jahren waren es noch 200.
Alleine dadurch dringt schon weniger an die Bevölkerung durch, wie Major Pascal Thunus erklärt. "Vorher kannte fast jeder jemanden, der im Lager arbeitete. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall. Hinzu kam die Corona-Pandemie, durch die Präsenz-Veranstaltungen quasi unmöglich wurden. Nun soll der Öffentlichkeitsarbeit wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden." Eine Wanderung, Zeremonien und Besuche sind bereits geplant. Auch hat das Lager eine eigene Facebook-Seite eingerichtet.
Doch nichtsdestotrotz stellt das Lager auch eine Belastung dar, hier sind in erster Linie die Anwohner der sechs Nachbargemeinden betroffen. Vor allem was den Lärm angeht, gab es während des Infoabends Gesprächsbedarf. Die Verantwortlichen im Lager seien sich der Lärmbelästigung bewusst. Und lieferten zwei Schlichtungsversuche. Zum einen erklärte Major Pascal Thunus, um welche konkreten Übungen es sich handelt und dass all das Teil einer wichtigen Ausbildung ist. Belgische Soldaten, die nun in die Nähe der ukrainischen Grenze stationiert worden seien, hätten einige Wochen vorher noch in Elsenborn trainiert. Zum anderen wurde die Planung angepasst, sodass die die lärmintensiven Aktivitäten zusammengelegt wurden.
Zugang zum Lagergelände
Ein Abkommen über gutnachbarliche Beziehungen hält die Bemühungen fest. So soll dieses Jahr beispielsweise nur an circa 20 Wochenendtagen geschossen werden. Während gewisser Perioden, parallel zu den Schulferien, wird das Lager ganz geschlossen. Ein weiterer Punkt, der aus der Bevölkerung hervorgebracht wurde, war der Zugang zum Lagergelände. Elsenborn ist das einzige Militärlager in Belgien, zu dem die Bevölkerung unter bestimmten Bedingungen Zutritt hat. Auch über diese Bedingungen diskutierten die Anwesenden. Die Antworten stimmten mal mehr, mal weniger zufrieden.
Einige Fragen konnten am Abend selber beantwortet werden, das ein oder andere Versprechen wurde gemacht, andere Bemerkungen zeigten schnell, dass die Positionen von Bevölkerung und Militär nicht vereinbar sein werden. Trotzdem kann der Austausch in Zukunft nur das Ziel bleiben.
Andreas Lejeune