Es gab Überraschungen, die niemand sehen konnte. Etwa, dass sich die gesetzlichen Auflagen für Erdentsorgung in der Bauphase änderten. Die strengeren Vorschriften kosteten die Gemeinde fast eine halbe Million extra. Aber es habe auch Überraschungen gegeben, die man bei einer besseren Planung im Vorfeld hätte beziffern können, meint Bauschöffe Mario Pitz, der die Akte erst seit einem Jahr verantwortet.
Der ehemalige Finanzschöffe August Boffenrath hält dagegen: Es seien ja keine unnötigen Arbeiten erledigt worden, daher hätte Raeren die Mehrkosten sowieso zahlen müssen, egal, ob sie nun vorher bekannt waren oder nicht. Das will der neue Bürgermeister Jérôme Franssen so nicht stehen lassen. Allein schon wegen der Finanzplanung müsse man genauer wissen, was ein Projekt kosten werde – von der Verantwortung dem Bürger und seinem Steuergeld gegenüber mal ganz zu schweigen.
Daher will Raeren den geplanten Bau der neuen Schule Lichtenbusch besser vorbereitet wissen und beauftragt die SPI als Projektbegleiter. Die Mit-uns-Opposition kann darüber nur den Kopf schütteln: ausgerechnet die SPI. Die habe bei der ersten Kostenschätzung zur Schule weit daneben gelegen und sei nicht seriös, so Mit uns.
Grundstück für neue Schule
Die Gemeinde Raeren kauft in Lichtenbusch wie geplant ein 6.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Pleistraße zum Gesamtpreis von 177.000 Euro. Dort soll die neue Schule entstehen. Die Mit-uns-Opposition lehnt den Schulneubau und damit den Kauf des Grundstücks ab.
Der Kaufpreis liegt bei 28,33 Euro pro Quadratmeter. Die Aufsichtsbehörde hat der Gemeinde bestätigt, dass dieser Preis rechtens ist. Mit uns hatte in den letzten Monaten den Preis als zu hoch kritisiert, weil es sich bei dem Grundstück um Wiesenland handele. Da die Gemeinde aber beabsichtigt, dort zu bauen, ist es zulässig, dem Verkäufer einen Preisaufschlag zu gewähren.
Olivier Krickel