Die Familie von André Paquay hat zwei Ukrainerinnen aufgenommen. Sie sind gerade erst in Belgien angekommen, dank der beiden ehemaligen Fallschirmjäger Thierry de Bonhomme und André Paquay. "Wir wollten Lebensmittel und lebensnotwendige Dinge verteilen und Menschen, die die Kämpfe flüchten und nach Belgien gelangen wollten, mitnehmen", erklärt Thierry de Bonhomme.
Der Ukrainer Nicolas, der in der Gegend wohnt, begleitete sie auf der Fahrt. 64 Stunden waren nötig, um die Lebensmittel in Polen abzuliefern und die Ukrainerinnen und Kinder, die nach Belgien wollten, mitzunehmen. "Das ÖSHZ Malmedy hat mich auf Thierry und André aufmerksam gemacht, weil ich Ukrainern helfen wollte. Es hat nur fünf Minuten gedauert, dann war klar, ich fahre mit."
Nicolas, der die Not vor Ort miterlebte, startet einen Hilferuf. "In den Aufnahmezentren in Polen schlafen Tausende Menschen auf dem Boden. Die Menschen müssen das sehen, um zu reagieren. Bitte helfen Sie der Ukraine."
Neben den beiden Ukrainerinnen nahmen die Männer auch noch zwei weitere Frauen mit ihren Kindern nach Deutschland und Brüssel mit, wo sie Kontakte hatten. Die beiden Ukrainerinnen, die jetzt in Malmedy sind, kannten niemanden in Belgien. Sie werden jetzt von der Gemeinde Malmedy und dem ÖSHZ betreut. Diese hatten den Hilfskonvoi bereits mit einem Fahrzeug und Sprit unterstützt.
"Die Frauen haben eine Bescheinigung erhalten, um 90 Tage zu bleiben. Diese kann verlängert werden. Die Ukrainerinnen werden sich in Brüssel registrieren müssen, um ein Jahr in Belgien bleiben zu können", erklärt Ginette Fabritius, ÖSHZ-Vorsitzende in Malmedy.
Bislang haben zwei Millionen Ukrainer ihr Land verlassen. Eine große Mehrheit möchte in Polen bleiben, um nach Beendigung des Konflikts in die Heimat zurückzukehren. Sollte der Konflikt länger andauern, könnte Belgien wohl vorübergehende Heimat von viel mehr Menschen werden.
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