Eine böse Überraschung hatte kürzlich der Besitzer eines privaten Grundstücks in Aubel. Unbekannte hatten Fässer mit chemischen Substanzen hinterlassen, mit denen mehrere hundert Kilogramm Ecstasy hergestellt werden könnten.
"Es handelt sich um 90 Fässer mit einem Fassungsvermögen von 25 bis 30 Litern, vier Fässer von 200 Litern, fünf Wasserstoffflaschen. Das sind mehr als 3.000 Liter, die entsorgt werden müssen. Die Substanzen wurden vermischt. Es handelt sich um Rückstände aus Aceton, Methanol und Salzsäure. Die Proportionen sind nicht bekannt, schwer zu sagen, um welches Produkt es sich handelt", so der Aubeler Bauschöffe Francis Geron.
Genau hier liegt der Kern des Problems. Um den chemischen Abfall zu entsorgen, muss die Gemeinde einen öffentlichen Auftrag an zugelassene Unternehmen vergeben. Sie kann aber nicht die genaue Zusammensetzung der Stoffe angeben."Die Staatsanwaltschaft will die Produkte nicht beschlagnahmen. Wir müssen sie aber abtransportieren lassen und erhalten einen möglichen Preisnachlass auf der Grundlage der geschätzten Produkte, wobei die Realität etwas anders aussehen könnte."
Normalerweise ist der Eigentümer des Grundstücks für die Entsorgung dieses Abfalls verantwortlich. Aber aufgrund der Umstände, unter denen der Müll abgeladen wurde, hat die Gemeinde beschlossen, sich darum zu kümmern. Für sie ist das finanziell schwer zu tragen."Die Kosten werden auf 30.000 Euro geschätzt. Die Summe ist nicht im Haushalt vorgesehen."
Derzeit laufen Ermittlungen, um den Drogenhändlern auf die Spur zu kommen, die in der Region immer aktiver werden - zuletzt in Bleyberg und in Gemmenich.
vedia/cd