Der Ukraine-Konflikt hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Russlands Präsident Putin erkannte in einer Fernsehansprache die Unabhängigkeit der Gebiete Donzek und Luhansk im Osten der Ukraine an. Später folgte die Entsendung von Truppen.
Moritz Hoffmann lebt mit seiner Familie in einem Dorf rund 25 Kilometer westlich von Kiew. Die Situation vor Ort schildert er wie folgt: "Bei uns ist es zwar ruhig und alle sind entspannt, aber es gibt Vorbereitungen für eine eventuelle Evakuierung. Wie das abläuft, darüber werden die Leute in Kiew und Umgebung jetzt informiert", berichtet er. "Es werden auch territoriale Stützpunkte für das Militär errichtet in öffentlichen Gebäuden, falls hier Truppen ankommen."
Darüber hinaus wirke sich der Konflikt bislang aber kaum auf den Alltag der Leute aus, erzählt Hoffmann. "Die Leute sind es schon seit den letzten Jahren gewöhnt, dass Russland, bzw. Putin irgendwelche Territorien an sich ziehen will."
Beruflich musste sich Moritz Hoffmann dennoch umstellen: vom "Setdresser" in der ukrainischen Filmindustrie zum sogenannten "Fixer". "Ich helfe Journalisten, die hier hin kommen, hole sie vom Flughafen ab, helfe ihnen bei Hotelbuchungen, organisiere Interviewpartner und Treffen und übersetze dann auch", erklärt er.
Moritz Hoffmann hofft jetzt vor allem eines: dass er und seine Familie nicht weg müssen. "Wir hoffen, dass der Präsident von Russland nicht in Wahnsinn ausbricht. Es ist schon lange klar, dass er sozusagen sein russisches Imperium zurück haben will - und mit der Ukraine wird er dann auch nicht aufhören, sondern auch Staaten wie Lettland und Estland zurückholen", befürchtet Hoffmann.
dop/mg