Er scheint zu schmecken, auch das Aussehen gefällt. "Parallèle 50" heißt der erste Cidre der Kooperative "Vin du Pays de Herve". Der Name ist eine Anlehnung an den Breitengrad, der das Herver Land durchkreuzt.
Bei den Mitgliedern der Kooperative kommt der Apfelschaumwein mit Traubennote an. "Der Cidre ist sehr angenehm. Er duftet, ist rund. Es gefällt mir! Das ist etwas, das man gerne trinkt", sagt eines der Mitglieder.
Auch der Direktor der Kooperative, Michel Schoonbroodt, stimmt diesem Urteil zu. "Der Apfel wird sowohl im Geruch als auch im Geschmack durch die Traube gemildert. Das ist ziemlich angenehm im Mund. Der Alkoholgehalt beträgt nur fünf Prozent. Das Produkt ist nicht sehr teuer. Es ist ein festliches Produkt. Wir hoffen, dass uns dieser Cidre etwas bekannter macht."
Der Cidre besteht zu 99 Prozent aus Äpfeln aus der Region, aber auch zu einem Prozent aus Trauben. Damit will sich die Genossenschaft, die 700 Mitglieder umfasst, von der Masse abheben. Denn nach einem schwierigen Jahr 2021, mit Frost im Frühling und einem verregneten Sommer, brauchte es Alternativen zum Wein.
"2021 hatten wir ein Defizit bei der Weinlese. Es fehlten uns ziemlich viele Trauben. Wir hatten schließlich leere Tanks. Also haben wir beschlossen, Apfelsaft zu kaufen. Wir hatten die Tanks ja zur Verfügung. Wir dachten, dass wir vielleicht das Abenteuer eines etwas anderen Cidre wagen".
Um 7.900 Flaschen zu produzieren, brauchte es zehn Tonnen Äpfel beziehungsweise 6000 Liter Saft. Der Cidre ist also eine neue Herausforderung für die Genossenschaft, die ihre ersten Weißweine bereits an den Mann gebracht hat. "Die ersten Stillweine des Jahrgangs 2020 gingen bei unseren Genossenschaftsmitgliedern sehr schnell weg. Im März, April kommt der Jahrgang 2022."
"Mitte des Jahres werden wir die Schaumweine fertigstellen, die wir 2021 in Flaschen abgefüllt haben. Die haben jetzt 14 Monate geruht. Also werden wir den Verkaufsstart unserer traditionellen Produkte Mitte des Jahres ankündigen".
Die Reben der Kooperative „Vin du Pays de Herve“ wachsen inzwischen auf etwas mehr als acht Hektar Land. Und wie der Cidre zeigt, wächst mit den Reben und der Genossenschaft auch das Angebot.
vedia/ale