Die größten Änderungen betreffen die Auslaufzonen, die an vielen Stellen - zum Beispiel im Raidillon - deutlich erweitert werden. Außerdem gibt es bei vielen Kurven nun wieder ein Kiesbett anstelle von Asphalt, zum Beispiel in der Source, Combes, Bruxelles, der Doppellinks (Pouhon), Blanchimont und der Schikane.
Der Streckenverlauf hat sich nicht geändert. Es gibt allerdings einen zusätzlichen Abschnitt nur für die Motorräder in der Kurve "Speaker's Corner" vor der Doppellinks-Kurve. Für die Autos ändert sich nichts. Neu ist auch ein größeres Medical Center, das in den nächsten Wochen entstehen soll.
Die Arbeiten sind nötig, damit die Rennstrecke die C-Lizenz für Motorräder erhält. Das Budget beträgt 25 Millionen Euro. Insgesamt werden in den kommenden Jahren nach Angaben von Verwaltungsratspräsident Melchior Wathelet 50 Millionen investiert, um die veraltete Infrastruktur komplett zu überholen.
Die Umbauarbeiten sind im Rekordtempo durchgezogen worden - in insgesamt gerade einmal fünf Monaten. Nach dem derzeitigen Stand ist die Strecke pünktlich zum Saisonstart Mitte März fertig. Für das 24-Stunden-Rennen für Motorräder am 4. und 5. Juni soll dann auch die neue Zuschauertribüne an der Raidillon-Kurve bereit sein.
Countdown läuft
Am Freitag ist in Spa der Countdown zu dem Rennen gestartet worden. Die "24h Moto" zählen zur Langstrecken-WM EWC (Endurance World Championship). Amtierender Weltmeister ist Xavier Siméon, der 2021 gemeinsam mit den beiden Franzosen Gregg Black und Sylvain Guintoli den Titel holte (Team Yoshimura SERT Motul - Suzuki). Siméon war bei der Pressekonferenz per Video zugeschaltet, genauso wie sein Vater Michel Siméon, der früher ebenfalls Motorradrennfahrer war.
Michel Siméon hat das 24-Stunden-Rennen (damals hieß es 24h von Lüttich) zwei Mal gewonnen. "Ich werde versuchen, meinen Vater zu übertrumpfen", kündigte Siméon mit einem Augenzwinkern an. Gelegenheit dazu hat er genug, denn die EWC und Spa-Francorchamps haben einen Vertrag für zehn Jahre unterschrieben.
Ab sofort gibt es Tickets für das 24-Stunden-Rennen auf der offiziellen Webseite 24h Spa Motos. Und wer weiß, vielleicht ist ja in ein paar Jahren sogar wieder die MotoGP zu Gast in Belgien? "Das ist Zukunftsmusik", sagt Melchior Wathelet. Dafür braucht die Strecke nämlich die A-Lizenz. "Aber es wäre natürlich großartig." Die Arbeiten gehen jedenfalls schonmal in die richtige Richtung.
Katrin Margraff