Es ist das Berufsrisiko, das Polizisten eingehen. Auch Routineeinsätze können gefährlich werden.
Polizei-Hauptinspektor Dany Egyptien von der Zone Weser-Göhl (Eupener Kommissariat) begleitet unter anderem junge Polizisten im Praktikum und muss sie auch auf solche Situationen vorbereiten. "Allzu nahe lässt man so etwas nicht an sich heran, aber es ist wichtig zu sagen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen - ob das im Inland oder Ausland passiert." Man sollte jeden Tag wachsam sein und keine Routine aufkommen lassen. Das sei auch die Kernaussage, die man den jungen Polizisten und Polizistinnen mit auf den Weg geben sollte.
Dany Egyptien ist Mitglied der Jury der Auswahlkommission. Die jungen Menschen, die sich für den Polizeiruf interessieren, müssen zuerst eine Reihe von Prüfungen durchlaufen.
Eine dieser Prüfungen ist ein relativ lockeres Gespräch vor einer Auswahlkommission. Dort wird der Schwerpunkt oft auf den sozialen Aspekt gelegt, dass die Kandidaten den Menschen helfen wollen. Ob sie sich tatsächlich bewusst sind, dass es auch in unserer Region zu äußerster Gewalt kommen kann, weiß er nicht.
Verschiedene Kategorien von Bürgern
Jeder Einsatz und jede Verkehrskontrolle muss neu bewertet werden. "Es gibt drei Kategorien von Bürgern, mit denen man in Kontakt treten kann. Das ist erst einmal der normale Bürger, der in Folge von Verkehrszuwiderhandlungen kontrolliert wird. Da geht man ganz anders vor, als wenn man weiß, dass man eine potenziell gefährliche Person kontrollieren oder festnehmen muss. Das sind alles Taktiken, die man während der Ausbildung lernt." Doch als fertige Polizisten müsse man in mehreren Trainingseinheiten pro Jahr nochmal alles wiederholen, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Dany Egyptien ist seit 15 Jahren Polizist. Wenn man hochrechnet, werden das mehr als tausend Autos sein, die er kontrolliert hat. Da seien sicherlich auch gewaltbereite Personen bei gewesen und er habe auch schon Fahrzeuge kontrolliert, wo es zu Festnahmen, Widerstand, Sicherstellung von Waffen, Drogen gekommen sei. "Wir leben ja eigentlich in einer ruhigen Region. Nichtsdestotrotz leben wir zwischen den beiden Großstädten Lüttich und Aachen. Ich sehe Eupen da immer so ein bisschen als Transit-Stadt."
lo/sr