Kurz vor Mittag - der Hunger kommt und damit auch bald die Kunden. Die ersten Fritten werden schon mal vor-frittiert. Alltag in den Frittenbuden, doch die Kosten sind für die Betreiber in den letzten Monaten deutlich gestiegen.
"Die Preise steigen von Fleisch, von den Fritten, vom Fett. Ich würde sagen, in den letzten Monaten sind die Preise um 30 Prozent gestiegen. Das Frittenfett hat sich verdoppelt auf acht Monate Zeit", sagt Mario Schommers, der Betreiber der Traditions-Fritt.
Bislang sollte der Kunde die Kosten noch nicht mittragen. Die Preise bleiben unverändert. Das könnte sich aber bald ändern. "Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die Preise anzuheben. Sonst kommen wir nicht mehr rund."
Einen Preisanstieg von zehn Prozent könnte es bald geben. Eine große Portion Fritten würde dann 3,40 Euro statt 3,10 Euro kosten. Die Kunden von Donnerstagmittag hätten jedenfalls Verständnis. "Da kann man nicht viel dran ändern", so ein Kunde.
"Auf jeden Fall hätte ich Verständnis, denn das wird für die Betreiber immer teurer und das geht nur, indem man die Kosten an den Kunden weitergibt. Ansonsten können die Betreiber nicht überleben. Ich finde, dass die Regierung die kleinen Unternehmen und nicht immer nur die großen Unternehmen unterstützen sollte."
Unterstützung ist momentan tatsächlich gefragt. Denn ohne Veranstaltungen gibt es auch keinen Traiteur-Service. Der hauseigene Fritten-Wagen muss in der Garage bleiben. "Wir hatten viele Aufträge eigentlich für Karneval. Aber das fällt alles komplett weg jetzt", seufzt Mario Schommers.
Zumindest auf die Stammkunden ist noch Verlass. Denn die Fritten schmecken weiterhin - trotz gesalzener Preise.
Raffaela Schaus