Außergewöhnlich und schön - und derzeit nicht in Gebrauch: die Wassertürme von Elsenborn und Bütgenbach. Das soll sich definitiv ändern. Die Gemeinde verkauft beide Objekte und ist offen für kreative Ideen. Viel Potential stecke in den beiden Türmen, wie Bauschöffe Stéphan Noel erklärt.
"Wir möchten diese Bausubstanz erhalten, weil es auch historisch gesehen wichtige Bauwerke sind. Wie wurde früher Wasser verteilt? Wassertürme verschwinden, weil sie technisch nicht mehr gebraucht werden. Das wird jetzt alles mit Pumpen gemacht. Dieses kulturelle technische Erbe wollen wir also erhalten."
"Wir denken da jetzt an eine touristische Nutzung, zum Beispiel Ferienwohnungen oder ein Restaurant, oder im privaten Bereich, vielleicht ein Haus. Co-Working-Space ist auch so ein Begriff, an den wir gedacht haben. Da gibt es vielfältige Möglichkeiten", ist Noel sicher.
Seit Jahren ist am und im Bütgenbacher Wasserturm nichts mehr passiert. In der Mitte des Raumes befinden sich noch die alten Leitungen. Die Fenster sind verstaubt. Die verschiedenen Etagen des Turmes sind durch Leitern miteinander verbunden. Ganz oben dann der Wasserbehälter, der heute natürlich leer ist.
"Beide Türme sind eigentlich sehr ähnlich. Ein großer Unterschied ist: Der in Elsenborn hat etwas mehr Volumen. Der Durchmesser ist etwas größer mit acht Metern. Hier in Bütgenbach sind es sechs Meter. Dadurch wirkt der Bütgenbacher Türm vielleicht auch etwas filigraner. Er ist, glaube ich, auch etwas höher als der Elsenborner Turm - der ist 20,5 Meter hoch."
Versteigerung
Am Ende ist es eine Versteigerung der beiden Objekte, die in den 1950er und 1960er Jahren gebaut wurden. Mindestens 10.000 Euro müssen geboten werden. Außerdem müssen noch andere Kriterien stimmen. "Da haben wir uns ein Punktesystem ausgedacht. Ein Punkt ist der finanzielle Aspekt. Andere Punkte sind der bauliche Charakter, der erhalten werden soll, die Kreativität des Projektes oder die regionale Note - wenn möglich sogar Zugang für die Öffentlichkeit."
"Eine Jury bewertet das Ganze dann. Die besteht aus Mitgliedern des Gemeindekollegiums, des Gemeinderates und des Kommunalen Beratungsausschusses für Raumordnung und Mobilität (KBRM), der auch der Initiator des Projektes war." Die Ausschreibung läuft noch bis Ende April.
Besichtigungen am 1. und 3. Februar - nur per Anmeldung
Da man die Katze nicht im Sack kauft, finden am 1. und 3. Februar Besichtigungen statt - jeweils um 9 Uhr in Bütgenbach und um 11 Uhr in Elsenborn. Dazu muss man sich bei der Gemeindeverwaltung anmelden.
Lena Orban