Die Lage habe sich deutlich entspannt. Seit Mitte Dezember gebe es eine deutliche Zunahme bei den Buchungen, berichtet David Bocher, der Geschäftsführer von Orion Reisen. "Die Leute wollen reisen, sie wollen in Urlaub fahren. Und gerade jetzt im Januar, wo die Hauptbuchungszeit ist, haben wir sehr viele Anfragen, auch sehr viele Buchungen." Dies gelte allerdings nicht für Kreuzfahrten. Hier gebe es nur sehr wenige Kunden, die so eine Art von Reise buchen.
Die Beratung stehe für die Reisebüro-Mitarbeiter in diesen Zeiten noch mehr im Mittelpunkt als sonst. Beratung, die sich hauptsächlich um Corona-Themen dreht, also vor allem um Einreisebeschränkungen und sonstige Beschränkungen aufgrund der Pandemie.
"Die Regeln wechseln ja jetzt fast täglich und für jedes Land gibt es andere Regeln und für jeden Kontinent gibt es andere Regeln. Der Aufwand ist deutlich höher und auch wir müssen uns jeden Tag neu einlesen und so weiter. Aber dafür sind wir da", betont Bocher.
Zu jeder Reise werde ein sogenannter Corona-Schutz verkauft, also eine Versicherung, die Kunden für den Fall absichert, dass sie corona-bedingt die Reise nicht antreten können. Kunden könnten unbesorgt buchen und seien komplett abgesichert.
Die staatliche Corona-Unterstützung in den beiden vergangenen Jahren bewertet David Bocher als sehr gut. Doch: Nun laufen diese Hilfszahlungen aus und es kommen keine neuen hinzu. Doch der Reisebranche gehe es immer noch schlecht. Es seien noch lange nicht die Buchungszahlen, die es zu Vor-Corona-Zeiten gab.
Auch wenn nun eine deutliche Entspannung zu beobachten sei, so sei dies kein Vergleich zu den regulären Buchungszahlen. Davon sei man noch weit entfernt. "Ich würde mir wünschen, dass da noch ein bisschen mehr auf Hilfen geschaut wird und wie man uns unterstützen kann."
Denn, so betont der Geschäftsführer von Orion Reisen ein weiteres Mal, der Reisebranche gehe es nach wie vor sehr schlecht. "Und es gibt viele Kollegen sogar, die zumachen mussten. Ich denke mal, dass bis zu 50 Prozent der Reisebüros es nicht geschafft haben und nicht schaffen werden. Also gut sieht es nicht aus."
Kann man in diesem Fall überhaupt optimistisch in die Zukunft blicken? "Ja, auf jeden Fall - wenn ich die Buchungszahlen sehe, wie sie jetzt sind, und die Reiselust im Vergleich zum letzten Jahr. Ich bin mir auch sicher, dass, wenn die Omikron-Welle jetzt ein bisschen abgeschwächt ist, dass es dann wieder einen Schub gibt, dann wieder richtig losgeht."
lo/fk