Der Notfallplan ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe für "kontrollierten Naturtourismus". Mitglieder der Arbeitsgruppe sind die Bürgermeister von Bütgenbach und Weismes, ein Gouverneursvertreter der Provinz Lüttich, die französischsprachigen Polizeizonen Stavelot-Malmedy, Fagnes und Herve sowie die deutschsprachigen Polizeizonen Eifel und Weser-Göhl.
Mit am Tisch sitzen außerdem ein Vertreter der Wallonischen Abteilung für Natur und Forst (Division Nature et Forêts), die Tourismusagentur Ostbelgien sowie die Wallonische Straßenverwaltung. Der Notfallplan kann von jedem der beteiligten Akteure ausgelöst werden.
Für den "Notfallplan Hohes Venn" ist Daniel Stoffels der zuständige Bürgermeister für die französischsprachigen Gemeinden. Für die DG ist das Bütgenbachs Bürgermeister Daniel Franzen. Er hat also ein Jahr mit am Notfallplan gearbeitet. Das Ziel des Plans ist es, den Notfall erst gar nicht entstehen zu lassen.
"Der Notfall ist ja absehbar. Man kennt dann die Wetterbedingungen, die angekündigt sind. Wenn großer Andrang zu erwarten ist, da hat die Polizei für Vorkehrungen zu sorgen", sagt Daniel Franzen, Bürgermeister von Bütgenbach.
"Die Gemeinden kümmern sich um Installationen, wie Barrieren oder Beschilderung. Das ist in diesem Notfallplan festgehalten worden, um die Wochenenden zu organisieren und koordinieren. Alles natürlich in Absprache mit den Gemeinden und der Polizei."
Das Ziel: Schneller und effizienter handeln, wenn es nötig ist. Am ersten Schneewochenende des Jahres vor zwei Wochen war davon noch nicht viel zu merken. Der Notfallplan lag zwar schon Ende Dezember vor. Es fehlten aber noch diverse Absprachen, sagt Franzen. Und die sind nötig. Denn das Venn erstreckt sich über mehrere Polizeizonen.
"Deswegen kam es auch im vergangen Jahr zu solchen Situationen. Es war wirklich katastrophal im Hohen Venn, weil alles überlaufen war, weil die eine Zone nicht wusste, was die andere Zone macht, weil es nicht koordiniert wurde und zu wenig Absprachen stattgefunden haben", so der Bürgermeister von Bütgenbach.
Ab jetzt gibt es also keine Entschuldigung mehr. Tatsächlich konnte man am Wochenende im Hohen Venn eine deutlich stärkere Polizeipräsenz feststellen. Der Notfallplan muss sich jetzt beweisen. Das heißt aber nicht, dass er nicht weiter ausgebaut werden kann, meint Franzen. Erst recht, wenn das Hohe Venn tatsächlich mal ein Nationalpark werden sollte.
Der persönliche Notfall ist aber, wenn sich Touristen im Venn verlaufen haben. Und das ist nichts Neues. "Viele unserer Gäste machen sich auf ins Hohe Venn, viele Flamen oder auch von anderswo. Die kommen her, sagen 'Wir wandern mal durchs Hohe Venn', halten sich nicht an offizielle Wanderrouten und kommen dann mal sehr leicht vom Weg ab und sind dann am Ende verloren."
Deshalb sei es sehr wichtig, dass sich Touristen aus Nah und Fern sehr gut auf ihren Besuch vorbereiten. Und noch besser, nicht unbedingt dahin gehen, wo alle hinwollen.
"Es gibt auch sehr viele andere schönen Gebiete mit schönen Wanderrouten in unserem Gebiet. Das Hohe Venn ist nur ein großer Pluspunkt von unserem Gebiet. Es gibt noch viele andere. Da kann man auch mal andere Gebiete ansteuern", so Daniel Franzen.
Manuel Zimmermann
Meinen Glückwunsch. Eine großartige Aktion! Das Venn hat es verdient - gerade in der mittlerweile katrastrophalen klimatischen Lage - besser geschützt werden.
Schön wäre es, auch die umliegenden deutschen 'Anlieger-Gemeinden' z. Bsp. Monschau würden sich beteiligen!?
Haben die Herrschaften auch mal über ein Park-and-Ride-System ab Eupen oder Malmedy nachgedacht um zu verhindern, dass die Besucher mit ihrem Pkw rauffahren und von der Polizei zum Weiterfahren aufgefordert werden?