Auch an diesem Wochenende strömen wieder Touristen aus allen Landesteilen und darüber hinaus ins Naturschutzgebiet, wie eine junge Familie aus Löwen. Vor allem wegen der Kinder sind sie hergekommen, erzählen sie. Die sollten mal den Schnee erleben.
Da werden die Massen an Touristen schnell zur Nebensache. "An sich stört das nicht. Unsere Kinder sollen den Schnee kennenlernen können. In Flandern ist er schließlich eine Seltenheit geworden", erzählt der Familienvater. "Und heute fahren wir einen Tag hierher und wieder zurück, um das mal sehen zu können. Hoffentlich können wir irgendwann zum Skifahren zurück kommen."
Eine Besuchergruppe aus Brüssel ist da etwas kritischer. Die meidet ganz bewusst die vollen Orte, wie etwa um Botrange. "Dort schien sehr viel los zu sein, hier ist es in Ordnung. Es sind zwar viele Leute da, aber es ist genug Platz, um spazieren zu gehen."
Und wenn sich die Touristen so wie in diesem Fall nicht selbst regulieren, dann tut es halt die Polizei. Immer wieder sieht man die Patrouillen die Straßen auf und ab fahren, es kommt zu Ermahnungen, wo geparkt werden darf und wo nicht, wie Damien Koller von der Polizei Stavelot-Malmedy erklärt. Die Situation sei unter Kontrolle, allerdings dürfe der Andrang nicht größer werden.
So unüberschaubar wie am vorherigen Wochenende ist die Lage nicht mehr. Die betroffenen Gemeinden haben Parkverbote ausgesprochen. Die Polizei zeigt Präsenz - und zwar nicht nur auf den Straßen. Neben den acht Polizisten, die auf der Straße unterwegs sind, verstärken zwei föderale Polizisten die Einheiten aus der Luft - mit einer Drohne.
Solche Drohnen werden von der Polizei erst seit Kurzem eingesetzt. Nun überwachen die Drohnen im Hohen Venn den Verkehr. Sie überprüfen, welche Fahrzeuge wo stehenbleiben und suchen - im Notfall - nach Vermissten. Vielleicht ist auch das Teil eines zukünftigen Gesamtkonzepts zur Steuerung des Venntourismus.
Das Gesamtkonzept steht - trotz erster Besserungen - noch aus. Es ist aber nötig, wie eine Besucherin aus Verviers findet. "Man sollte die Besucherzahlen begrenzen, denn die Natur trägt doch einen Schaden davon. Andererseits sollten wir nicht egoistisch sein und unsere Trümpfe mit anderen teilen." Auch hier gilt: Es braucht das richtige Gleichgewicht.
ale/km