Matratzen, Decken und Schlafsäcke deuten es bereits an. Hier unter einer Brücke der E40, in der Nähe zur Autobahnraststätte Haut-Vent, trifft man häufig Transitmigranten, die meisten davon aus Eritrea. Die Flüchtlinge suchen hier Schutz. Sie warten auf den richtigen Moment, um auf einen Lastwagen zu springen und so nach England zu gelangen.
"Vorgestern waren es etwa 15, gestern waren es sechs und heute Morgen waren es nur noch zwei. Es ist also ein ständiges Kommen und Gehen. Zwischen Barchon und hier, zwischen Brüssel und Calais. Sie versuchen tatsächlich, nach England zu gelangen, was aber immer schwieriger wird - wegen des Brexit. Das Meer ist im Moment sehr gefährlich und kalt. Die Schlepper werden sehr überwacht. Dann gibt es noch die Polizei in Calais, die extrem gewalttätig ist. Sie haben gestern wieder zwei Lager mit brutaler Gewalt zerstört", erklärt Herbert Meyer.
Scheitert der Versuch, dann kehren die Transitmigranten unter die Brücke zurück. Dort können sie sich auf die Solidarität einer Gruppe von Freiwilligen verlassen. Die versorgen sie mit dem Nötigsten, wie etwas zu essen. Doch nicht nur das: "Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung, Ladegeräte - Dinge, die sie täglich brauchen", sagt Mélanie Schaus, ebenfalls Freiwillige der Gruppe "Solidaires Amigrants".
Dieselben Freiwilligen kümmern sich auch darum, dass die Umgebung der Brücke sauber gehalten wird. "So alle sechs Monate veranstalten wir hier eine kleine Aktion. Wir treffen uns und sammeln und sortieren den ganzen Müll, der um die Brücke anfällt."
Nicht erst seit gestern treffen sich die Transitmigranten unter der Brücke. Aktuell ist die Situation schwierig zu ertragen, vor allem bei den winterlichen Temperaturen. Es sei an der Zeit, Lösungen zu finden, so die Freiwilligen. Sie fordern materielle und logistische Hilfe sowie mehr Interesse seitens der betroffenen Gemeinden.
"Man muss sich nur den Unterschied zur Gemeinde Blegny anschauen. Die stellt einer VoG das leerstehende Pfarrhaus von Barchon zur Verfügung. 500 Meter von hier entfernt steht das Pfarrhaus von Elsaute leer. Man könnte dort Migranten unterbringen. Wenn sie dort nur duschen würden. Es gäbe Freiwillige, die sich um sie kümmern würden. All das wäre kein Problem. Aber es braucht den politischen Willen und der fehlt einfach", so Herbert Meyer.
So werden weiter Transitmigranten unter der Brücke schlafen. Die Freiwilligen werden sie weiterhin unterstützen.
vedia/ale
Hat Die jemand eingeladen?
Ich musste auch im frankophonenBereich klarkommen und sehr schnell lernen...
Ich hätte gerne auch einen Helfer!
@ Bernd Keller
Ihr Kommentar ist einfach unfassbar ! 😢
Warum?
Ich hätte in Paris, Irland, England einfach ein Ortsverbot erhalten....
Kein gratis Ladegerät.