Das seismologische Netzwerk der Königlichen Sternwarte in Belgien hat im vergangenen Jahr 31 natürliche Erdbeben in Belgien gemessen. Das sind wesentlich mehr Beben als im Jahr davor, als nur sieben Beben registriert wurden. Die Erdbeben wurden von der Bevölkerung so gut wie gar nicht gefühlt.
Erdbeben werden erst mit einer Stärke von zwei auf der Richterskala für den Menschen fühlbar. Das "stärkste" Erdbeben, das 2021 in Belgien registriert wurde, hat am 28. August in Baelen stattgefunden. Auch in der Nähe von Charleroi hatte es im vergangenen Jahr ein Erdbeben der selben Stärke gegeben.
Erst ab einer Stärke von drei sind Beben so richtig spürbar und können auch Schäden verursachen.
Beben in Nordrhein-Westfalen
Auch im Grenzgebiet wurden viele kleine Beben registriert. Die meisten Beben wurden im Dorf Rott, ein Ortsteil der Gemeinde Roetgen zwischen Aachen und Monschau, registriert. Auch da waren nur einige dieser Beben fühlbar - diese hatten eine Stärke von 2,6 auf der Richterskala und waren bis Eupen, Eschweiler und Voerendaal in der niederländischen Provinz Südlimburg spürbar.
Insgesamt wurden in Belgien und den angrenzenden Regionen im vergangenen Jahr 257 natürliche Erdbeben registriert - wesentlich mehr als in den beiden Jahren davor. Eine Erklärung, warum es so viele waren, haben die Geologen nicht.
Es gibt auch "unnatürliche" Beben. Das werden vom Menschen ausgelöst. Davon registrierten die Seismologen in Belgien zwölf. Die meisten davon standen in Zusammenhang mit einem Erdwärmeprojekt in Dessel in der Provinz Antwerpen. In der näheren Umgebung Belgiens wurden letztes Jahr auch über 370 Explosionen registriert, die seismologisch fühlbare Beben ausgelöst hatten. Das waren hauptsächlich Sprengungen in Steinbrüchen.
belga/vrt/ale/lo