Der alte Dr. Coppélius verbrachte sein ganzes Leben damit, seine Zauberkräfte zu entwickeln. Bisweilen wirkten sie, doch meist blieb er erfolglos. Sein größter Traum und Ehrgeiz ist es, Coppélia, eine seiner mechanischen Puppen, zum Leben zu erwecken. Damit beginnt das Ballett "Coppélia".
"Es geht um ein Liebespaar, das kurz vor seiner Hochzeit steht. Die beiden heißen Swanilda und Franz, leben in Österreich-Ungarn in einem Dorf. Da gibt es einen Herrn Dr. Coppélius, der ein Tüftler ist. Er bringt diese Liebesbeziehung ein bisschen durcheinander, indem er eine Puppe kreiert, die lebendig wirkt", erklärt Anna Edelhoff, die gemeinsam mit Fernando Flores für die künstlerische Leitung zuständig ist.
"Das ganze Dorf fragt sich: Was ist mit dieser Frau, die immer nur auf dem Balkon sitzt und nicht auf uns reagiert? Der Franz kokettiert mit der Puppe, weil er denkt, dass wäre eine echte junge Frau - das natürlich kurz vor der Hochzeit. Swanilda sieht das und ist darüber sehr enttäuscht."
So nimmt die Geschichte ihren Lauf. Das Tanzzentrum Bewegung und Tanz Walhorn präsentiert das Stück mit fester Handlung. Mit dabei sind 28 jugendliche Tänzer des "Ballet des Jeunes Ostbelgien". Auf der Bühne ist einiges los. Die Szenenbilder aus der Werkstatt von Dr. Coppélius werden hereingeschoben. Die Szene des Dorfplatzes, auf dem sich ein großer Teil des Balletts abspielt, verschwindet hingegen im Hintergrund.
Am Donnerstag, bei einer der letzten Proben im Jünglingshaus, ist noch nicht alles fertig. Das wird aber noch bis zur Premiere, ist sich Anna Edelhoff sicher. Geprobt hat die Truppe jedenfalls sehr viel - seit September. Die Corona-Lage hat es der künstlerischen Leitung, aber auch den Tänzern und Tänzerinnen, nicht unbedingt leicht gemacht.
"Wir haben immer wieder probiert, sie zu motivieren. Das haben sie auch gut angenommen. Ansonsten achten wir natürlich sehr auf die Sicherheit. Die Schüler sind immer alle getestet vor den Proben, weil sie sich beim Tanz auch nahe kommen. Wir sind guter Dinge und freuen uns jetzt auf die Vorstellung."
Die Freude ist groß und diese Freude will das Tanzzentrum Bewegung und Tanz auch auf die Bühne bringen. Das Ballettstück "Coppélia" eignet sich dafür perfekt. Ein fröhliches Stück für die ganze Familie, das, wenn man sich ein paar Gedanken dazu macht, ganz gut in unsere heutige Zeit passt.
Die Aufführungen finden am 8. und 9. Januar sowie am 22. und 23. Januar statt. Kartenvorverkauf unter info@bewegung-tanz.net oder 087/39.85.58. Eintrittspreise: Kinder fünf Euro, Jugendliche und Studenten zehn Euro, Erwachsene 15 Euro. Alle Informationen gibt es online unter kultkom.be.
Robin Emonts