Die Dorfgruppe bestehe schon seit einigen Jahren, erzählt Werner Kohnen von der Dorfwerkstatt. "Ich glaube, 13 oder 14 Jahre schon. Wir üben zahlreiche Tätigkeiten aus, von denen viele die letzten zwei Jahre ins Wasser gefallen sind, coronabedingt natürlich. Und wir hatten dann eine neue Idee, eine Dorfwerkstatt im Dorfkern zu errichten."
Das Prinzip ist einfach: Menschen aus Kettenis oder Eupen können beschädigte Dinge abgeben und bekommen sie später heil wieder zurück.
Etwa 16-17 Mitglieder hat die Dorfgruppe, die von der Altersstruktur her bunt durchmischt ist, von Jüngeren bis hin zu älteren Personen. Viele aus der Gruppe seien handwerklich begabt und so werkeln sie nun als ehrenamtliche Reparateure an kaputten Kleidungsstücken und Möbeln.
"Das ganze Projekt ist eigentlich angedacht, in Kettenis im Dorfkern eine solche Dorfwerkstatt zu errichten. Bisher haben wir aber leider keine Räumlichkeiten finden können", sagt Kohnen. "Es ist angedacht, dass auch die Leute dann hinkommen können - einmal die Woche, zum Beispiel Mittwochnachmittag - und auch selbst mitwerkeln können oder auch nur zuschauen oder einen Kaffee trinken."
Werner Kohnen ist optimistisch: "Zurzeit finden wir noch nichts, aber das eilt ja auch nicht. Irgendwann wird das wohl mal passieren, dass wir dann eine solche Werkstatt haben, wo die Leute dann auch hinkommen können.
Das ist ein Sammelpunkt, ein Treffen im Dorf selbst, wo die Leute auch mal reden können. So ist es eigentlich angedacht."
Doch wegen der fehlenden Räumlichkeiten werden die Sachen vorläufig von den Reparateuren bei sich zu Hause in Stand gesetzt. Es gibt eine Sammelstelle in Kettenis, bei der interessierte Menschen die beschädigten Sachen abgeben können.
Wichtig: Schwere und große Geräte, wie etwa Waschmaschinen oder Fernseher, werden nicht repariert. Es geht um kleine Stücke, also etwa kleinere Möbel, Tische Stühle, Spielzeug, Rahmen, bei denen beispielsweise etwas geleimt oder andernweitig befestigt werden muss. Auch kleinere Elektrogeräte, bei denen etwa ein Kabel oder ein Schalter ausgetauscht werden muss, werden angenommen.
"Und auch kleine Löt- bzw. Schweißstellen oder Schweißarbeiten werden dann dort ausgeführt", erklärt Werner Kohnen. "Ganz besonders interessant ist auch eine kleine Nähgruppe, die wir haben, wo kleine Flickarbeiten, Aufnäher oder Reißverschlussänderungen ausgeführt werden können."
Es fallen lediglich Materialkosten an. Ansonsten wird kein fester Beitrag verlangt. Es darf aber gespendet werden. Angedacht ist ein Richtwert von fünf Euro pro angefangener Reparaturstunde.
Die Annahmestelle ist ab dem 8. Januar 2022 jeden Samstag von 9:00 bis 12:00 Uhr die Bibliothek Winkelstraße Kettenis (Ecke-Schulgebäude), außer an Feiertagen.
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