Mitte Juli bot die Malmedyer Straße ein Bild der Verwüstung. Fünf Monate später hat sich dort einiges getan. Die vom Hochwasser zerstörte Kanalisation ist überprüft und notdürftig repariert worden. Die Arbeiten verliefen jedoch nicht ohne Probleme. "Wir haben die Schwierigkeit, dass Häuser teilweise im öffentlichen Bereich und teilweise im privaten Bereich entwässern", erklärt Bauschöffe Michael Scholl. "Wir mussten diese Schwierigkeit jetzt ausloten und die Besitzer befragen, wie sie entwässern. Dementsprechend haben wir jetzt reagieren können, so dass wir erstens die Kanalisation in Ordnung bringen konnten und zweitens die Oberfläche wieder ein bisschen herrichten konnten. Es ist aber alles provisorisch."
Wie lange das Provisorium andauern wird, kann die Stadt noch nicht sagen. Langfristig soll das Viertel komplett erneuert werden. Das Projekt wurde bereits ausgeschrieben. Der Autor soll in Kürze bestimmt werden. "Wir möchten die Kanalisation ins Öffentliche holen, die Verteilergesellschaften müssen mitmachen: Strom, Gas, Telefon muss komplett erneuert werden. Alles muss auf den neuesten Stand gebracht werden", so Michael Scholl.
Noch sind die Häuser in der Malmedyer Straße menschenleer. Bislang konnten die Bewohner noch nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Grund: "Da sind noch Nachweise zu bringen: Statik, Elektroabnahme, Kanalisation." Ob alle Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren wollen und werden, ist noch offen. Mindestens ein Haus steht schon zum Verkauf. Vier Anträge auf Abriss im Seiseleviertel wurden der Stadt bislang vorgelegt. Zwei Häuser sind bereits abgerissen.
Das Viertel wird sich verändern. Die Stadt sieht darin aber auch eine Chance: "Hier können wir gestalterisch einiges verbessern und das Viertel attraktiver gestalten", so Scholl.
Michaela Brück