Tourismus, Sport, Bibliothekswesen, Denkmal- und Landschaftsschutz, Kultur - es gibt so viele Investitionsbereiche, über die am Dienstag im Parlament diskutiert wurde. Drei waren aber wiederkehrend und verdienen besonderes Augenmerk. Erstens: die Beschäftigungspolitik. 28 Millionen Euro sieht der Haushalt 2022 für diesen Bereich vor, alleine 7,7 Millionen gehen an das Arbeitsamt. Und das wird in Zukunft öfters im Fokus stehen, wie der CSP-Politiker und ehemalige Direktor des Arbeitsamtes Robert Nelles deutlich machte.
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gäbe schließlich Grund zur Sorge. "Demnach steigt die Zahl der über 64-Jährigen bis 2035 deutlich an und die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung wird im gleichen Zeitraum deutlich abnehmen", so Nelles. "Die Schere zwischen Berufsaussteigern und Berufseinsteigern geht noch weiter auseinander und verschärft das Arbeitskräfteproblem, und das sogar über das Jahr 2025 hinaus."
Arbeitsamt
Hinzu kommen Langzeitarbeitslose und Niedrigqualifizierte auf der einen Seite und der Fachkräftemangel auf der anderen Seite. Das verstand auch der SP-Politiker Patrick Spies, der die aktuellen Bemühungen der Regierung begrüßte. "Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, gilt es, das Arbeitsamt bestmöglich aufzustellen", sagt Spies.
"Wir befürworten daher das angestrebte Reformvorhaben, welches nicht ohne Grund als Herkulesprozess bezeichnet wird. So soll auf der einen Seite in die technische Ausstattung investiert werden, um die Digitalisierung der Dienstleistungen voranzutreiben. Auf der anderen Seite sollen die Arbeitssuchenden durch ein schnelles Screening noch gezielter einem Kundenprofil zugeordnet werden."
"Reicht nicht", findet Ecolo-Mandatar Freddy Mockel. Er wünschte sich mehr Dialog und direktere Vermittlung - gerade in der kleinen DG. "Angesichts der Herausforderung, ich würde da eher von einem gewaltigen Problem reden, sehe ich die Gründung des Fachkräftebündnis vor einem Jahr nur als einen ersten Schritt an. Denn die Thematik insgesamt braucht einen Booster, um einen aktuellen Begriff zu gebrauchen."
"In der Tat seien alle gefordert", betonte Beschäftigungsministerin Isabelle Weykmans in ihrer Antwort. Das Problem werde anhalten und es gäbe noch Luft nach oben. "Es gibt auch noch Potential in Ostbelgien. Ganz sicher. Damit werden wir natürlich nicht die negative Ersatzquote aushebeln können. Denn es gibt jede Person nur einmal, klonen können wir noch nicht. Aber es gibt immer Potenzial und das müssen wir in Ostbelgien verbessern. Und mit allen Vermittlungsdiensten die wir haben, DSL, Arbeitsamt, ÖSHZ, müssen wir Effizienz steigern."
Glasfaserausbau
Ein zweites wichtiges Thema war die Digitalisierung. Und hier war es das Stichwort Glasfasernetz, das immer wieder fiel. Für Patricia Creutz das "Baby" der Ministerin. Die verteidigte eben jenes 40-Millionen-Projekt am leidenschaftlichsten. "Wir müssen massiv investieren in Ostbelgien", so Weykmans. "Und das tun wir ja auch mit 600 Millionen Euro, die wir auch schon ganz viel kommentiert haben. Wir müssen es machen mit einem Glasfaserausbau. Warum ist das so wichtig? Die Glasfaser wird das Stromnetz von morgen sein."
Petra Schmitz, ProDG, machte auf die Ambivalenz der Digitalisierung aufmerksam. Und stieß damit die Debatte um Medienkompetenz an. "Wie jedes technische Mittel ist jedoch auch der digitale Zugang zu Information oder Dienstleistungen kein Allheilmittel und schon gar nicht wertfrei. Die letzten Monate haben uns beispielsweise schmerzvoll gelehrt, dass der unkontrollierte Umgang mit sozialen Netzwerken durchaus zu einer Verrohung der Gesellschaft beitragen kann."
Medien
Der kritische Umgang mit Medien führte zum dritten und kontroversesten Punkt der Debatte. Nämlich kritische Medien, beziehungsweise das, was Vivant und Diana Stiel darunter verstehen. "Wir haben auf der einen Seite in den sozialen Medien tatsächlich krude Verschwörungstheorien. Auf der anderen Seite ein Panikorchester der Regierung. Und da fehlt in der Mitte dieser seriöse, kritische Discours", sagte Stiel.
In der Diskussion um kritische Berichterstattung ging es kaum noch um Haushaltsdetails. Alle anderen Parteien verurteilten die Ausführungen von Vivant, Ministerpräsident Paasch lehnte die pauschale Diffamierung der seriösen Presse ab. Um Haushaltsdetails wird es aller Voraussicht nach wieder am Mittwoch gehen. Dann sind die Investitionsbereiche von Ausschuss IV an der Reihe.
Tag eins des Haushaltsmarathons: Nicht das "was", sondern das "wie" sorgt für Diskussion
Andreas Lejeune
Was bitteschön versteht man unter seriöser Presse ? Ist damit nur brf und GE gemeint ? Wird als seriös nur der bezeichnet, der öffentliche Zuschüsse bekommt ?
Die DG ist nun mal klein und da gibt es nicht die Medienvielfalt wie im übrigen Belgien. Trotzdem sollte man sich überlegen, ob mehr Vielfalt möglich ist. Schon mal gut, dass es OD gibt. So wird nicht alles unter den Teppich gekehrt...
Seriöse Presse, Herr Überflusskommentator Scholzen Eimerscheid, ist diejenige, auf die man sich verlassen kann, weil sie gewissenhaft und fachlich arbeitet. Bei Ihrem gelobt-geliebten Schmierblatt "OD" handelt es sich nicht um Presse, sondern um einen persönlichen Stimmungsmache-Blog mit journalistischem Anstrich, bei dem es vor allem um viel Aufmerksamkeit (Klicks) geht, damit der Rubel rollt.
Über OD mag man streiten. Für mich ist es ein notwendiges Übel, dass Vielfalt ermöglicht. Es ist schon mal nicht abhängig von öffentlichen Zuschüssen und ist somit unabhängiger von der Politik. Für mich ist OD ein zusätzlicher Beitrag zur Demokratisierung der DG, um aus Untertanen Bürger zu machen.
Frage an Herrn Scholzen: Was hat OD denn aufgedeckt, was BRF und GE "unter den Teppich gekehrt" hätten?
Also mir fallen da aus dem Stegreif nur die Pamphlete des Herrn Karteheuser ein.
Lassen wir mal die Startseite von OD Revue passieren:
Krise Alemannia (dpa/cre)
Kommentar Haushalt DG (cre)
Wahl Ostbelgier 2021
Stromberg (dpa)
Corona Masken Umwelt (dpa)
Madrid Corona (dpa/cre)
Politiker und Reisen (cre)
Interview mit Antoniadis Boostern in Aachen (cre) 59 Kommentare
Sport Verstappen (dpa)
Sport Eupen Beerschot (cre)
Baerbock Englischkenntnisse (dpa) 120 Kommentare, ein Reizthema
Aachen Shopping mit Bändchen (cre) 174 Kommentare, ein Reizthema
Halbzeitbilanz DG (cre)
und so weiter.
Fazit: Alle Artikel über deutsche oder internationale Themen sind von dpa, einer Nachrichtenagentur, nicht gerade bekannt für investigativen Journalismus.
Kein einziger Artikel über belgische Innenpolitik
Was an den Artikeln von Herrn Cremer so "aufdeckerisch" sein soll, erschließest sich nicht. Sie könnten so auch in anderen Medien stehen.
Bei OD dienen sie allerdings als Aufhänger für die üblichen Schimpfkanonnaden gegen die Politiker, korrupt, unfähig, "Pöstchenjäger".
Von Vielfalt kann wohl kaum die Rede sein bei OD... Eher von Echokammer und Selbstbestätigungsblase für allerlei Quertreiber. Genau das Gegenteil von Demokratisierung findet dort statt, wenn sich die Quommentatoren nicht gerade anpöbeln, schaukeln sie sich gegenseitig hoch in Extreme und immer radikalere Positionen. Es findet kein Austausch oder Dialog statt, lediglich Konfrontation und Krawall, was auch ganz im Sinne des Betreibers ist, denn das bringt viele Klicks und Aufrufe und somit Kohle...
OD hat den Verdienst, „wie unter einem Brennglas“ die Abgründe in unserer Gesellschaft zu offenbaren. Das hat dieses One-Man-Medium mit anderen „sozialen“ Medien gemein. Da haben Sie recht, Herr Scholzen.
Dies geschieht jedoch nicht aus journalistischer Sicht sondern angesichts der Tatsache, das der „Administrator als Agitator“ fungiert, um den intellektuellen Müll, der dort produziert wird, zu vergolden.
Er versteht sich als Galionsfigur der freien Meinungsäußerung und kritische Kommentare gegenüber seinem Geschäftsmodell oder die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung zumal in Krisenzeiten, landen reihum in der Tonne. Heuchlerischer geht es nicht.
Keinen Skrupel hat der Administrator, Verschwörungsergüsse, demokratiezersetzende und gesellschaftsspaltende Fantasien zu veröffentlichen, die das Abbild einer Gesellschaft frustrierter und abgedrehter geistiger Amokläufer liefern.
Am Ende der Spirale stehen dann gewalttätige Übergriffe auf Politiker.
In der Mitte fehlt also laut Vivant der seriöse, kritische Diskurs! Sagt eine Partei, die ihre Mitte schon längst verloren hat, verantwortungslos Stimmung macht und im vernunftfreien Sumpf Wähler fischt.
Kann den Herren Schleck und Hezel nur beipflichten. Gewisse Artikel im OD-Forum sind so aufgearbeitet, um immer wieder von neuem teils heftige Reaktionen in eine vom Herausgeber gewünschte Richtung zu erzeugen.
OD scheint ja ein richtiges rotes Tuch zu sein, ein Angriff auf die schöne heile Welt in Ostbelgien. So mancher kann seit 9 Jahren nicht mehr so gut schlafen...
Herr Leonard.
Verstehe ich Sie richtig, machen Sie OD mitverantwortlich für die Schmierereien gegen Paasch und Arimont ? Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege.
Gegenfrage, Herr Scholzen Eimerscheid:
Welchen Beitrag leisten Sie denn für ein besseres Miteinander? Ihre tägliche pauschale Leier von Pöstchenjägern, korrupten und nichtsnützigen Politikern etwa?
Genau wie OD sind auch Sie nicht "mitverantwortlich" für Taten von Einzelnen, ihre alltägliche Stimmungsmache ist allerdings auch nicht gerade hilfreich, da sind Sie keinen Deut besser als OD.
Ja, ich weiss, sie tun nur Ihre Meinung kund... Aber Gegenrede scheint Ihnen ja ein "richtiges rotes Tuch" zu sein, sonst würden Sie wohl nicht so inbrünstig für Ihr geliebtes OD einstehen, oder?
"OD scheint ja ein richtiges rotes Tuch zu sein, ein Angriff auf die schöne heile Welt in Ostbelgien."
Der Herr Scholzen sollte doch zuerst mal die Frage beantworten: Was hat OD denn aufgedeckt, was BRF und GE „unter den Teppich gekehrt“ hätten?"
OD "ein Angriff auf die schöne heile Welt"?
Wie aus meiner Liste hervorgeht, ist OD an sich ein Medium wie GE und BRF, was die redaktionellen Artikel angeht. Wo ist da "Angriff"?
Auch heute wieder: Nach Sport (AS verliert 2:4 – Niederlage macht trotzdem Hoffnung) kommt: "Pascal Arimont: Die Grenzen schließen wird schwerer“, gezeichnet cre/dpa.
Eine dpa-Meldung und eine Pressemitteilung von Arimont wurden von Herrn Cremer zu einem Artikel verarbeitet.
Das steht fast wortgleich, wenn auch etwas kürzer, im heutigen GE.
Pikant: "cre"= das Sprachrohr von Arimont???
Auch hier liegt der Unterschied in den Kommentaren, und der ist vom Betreiber als Geschäftsmodell gewollt, wie Herr Hezel treffend beschreibt.
Möchte der "Besserwisser" in allen hiesigen Foren sich etwa bei OD einschleimen? Die Schleimspur zeigt jedenfalls in diese Richtung.
@M. Scholzen
Was nützt es, Herr Scholzen, wenn man Sie korrigiert?
Richtig, nichts!
Dennoch eine Antwort auf Ihre Frage. Die „Verrohungstendenzen“ in unserer Gesellschaft sind auch - und diesen Zusammenhang habe nicht ich entdeckt - Folge dessen, was in den „sozialen“ Medien stattfindet.
Jemand der Umweltschützer als Öko-Dschihadisten und Öko-Terroristen brandmarkt oder junge Menschen, die sich um ihre Zukunft sorgen getriggert durch den Kakao zieht, sollte wissen, was gemeint ist.
Na, Herr Scholzen, noch immer nichts gefunden in Sachen "OD deckt auf, was andere unter den Teppich kehren"?
Kleine Hilfe: Auf OD gibt es die Rubrik "Standpunkt". Darunter sollte man doch am ehesten fündig werden, wenn man nach Enthüllungen der angeblichen "Reinmachefrau" Cremer sucht.
Tatsächlich, der neueste Artikel dort hat es in sich: "Lecker, lecker! Wie die Medien heute um die Wette twittern"
Kleiner Auszug: "Seinerzeit bekamen Journalisten in der Ausbildung zwei Dinge ans Herz gelegt: Ein guter Journalist muss gut schreiben können, klar. Aber nicht nur das: Er muss vor allem eine Auswahl treffen und das Interessante vom Uninteressanten trennen können, das Wichtige vom Unwichtigen."
Und: "...die wichtigsten und lesenswertesten Meldungen auszuwählen und zu veröffentlichen. Das erwartete der Leser, Hörer oder Zuschauer von ihnen."
Also, von Recherchen, Demaskieren, Objektivität steht da nichts, sondern nur das zu bringen, was dem Leser gefällt...
Achtung, dieser Beitrag stammt vom 18.12...2015!!! Toll!!!
Seitdem lag wohl nichts mehr unter dem Teppich?