31 Kommentare

  1. wer Google blind vertraut bleibt blind ...
    meine Lieblings-Google-Übersetzung ist: "Zwiebel ruft an" als Bezeichnung auf einer Menukarte für "Onion rings" (in USA sehr verbreitete 'side order')

    Kommt, laßt uns doch mal für kurze Zeit die große Politik und die Corona-Krise vergessen und ein paar lustige Übersetzungsfehler melden, das wird doch hier im 3-Spracheneck bestimmt vielfach auftreten. In Brussel in der Galerie Agora war eine Pizzeria mit folgender Leuchtreklame: NON STOP food, cuisine, keuken (und für die Deutschen) KUCHEN …

  2. Frau Van Straelen.

    Vor vielen Jahren war ich in Malta mein Englisch auffrischen. Als ich denen erzählte, dass die Geldautomaten in Belgien "Mister Cash" heissen, sind die umgefallen vor Lachen. ATM ist ja die richtige Bezeichnung.

  3. ja, wenn man partout englische Begriffe sucht, um international sein zu wollen (ich meine nicht Sie, sondern die allgemeine Tendenz vor allem im Deutschen - siehe public viewing etc.) und diese dann selbst übersetzt, kommt schon viel Skuriles raus. Wobei ATM ja dann auch ein bisschen kurriös ist: Automated Teller Machine, wobei "Teller" der Bankangestellte ist (war). Auch die Tendenz der Amerikaner alles, aber auch alles in 3 Buchstaben zu pressen, ist nicht immer hilfreich. GOP statt Republikaner etc. Die erste Woche, die man in einer amerikanischen Firma verbringt weiß man nicht, ob der Chef, das Produkt, die Abteilung oder sonstwas gemeint ist. Bei Teller komme ich in einem total anderen Zusammenhang auf eine Übersetzung in dem Restaurant des Tierparks bei Mechelen (Planckendal) wo es für die Deutschen "warme und kalte Teller" zu essen gab.

  4. Als ich vor 34 Jahren in Spanien als Sprachanfängerin in der Apotheke Pflaster kaufen wollte, weil ich eine Blase hatte, habe ich mir das passende Wort aus meinem Mini Wörterbuch gesucht und meine Bitte dem Apotheker vorgetragen. Der hat total verwirrt reagiert und immer auf die Straße gezeigt. Ich wurde langsam ungeduldig, weil der Mann mir keine Pflaster gab. Bis ich gecheckt habe, dass ich das Wort für Straßenpflaster verwendet habe und der arme Mann überhaupt nicht verstehen konnte, was ich von ihm wollte. Hab ich mich geschämt. Aber witzig war es schon, wie man so aneinander vorbei reden kann 🙂

  5. Google-Übersetzungen waren gestern.
    Das beste ist seit Jahren deepl.com
    Das gibt es Übersetzungen mit Zeitungsqualität.
    Abkürzungen und Redewendungen inklusive.

  6. Falsche Anglizismen sind eine lustige Sache. Das Zeigen eines Ereignisses auf einem öffentlichen Grossbildschirm heißt normalerweise "Public Screening". "Public viewing" bedeutet ua das öffentliche Aufbahren einer Leiche. "Home office" ist in anglophonen Ländern das Innenministerium. "Working from Home" sagen englischsprachige, wenn sie von zuhause aus arbeiten. Und ein Brite oder Amerikaner kennen kein "Handy" sondern nur "Cellphone" oder "Mobilephone" für ein Mobiltelefon. Und mit "Streetworker" meinen Briten und Amerikaner keinen Sozialarbeiter sondern eher jemand, der der Prostitution nachgeht. Und mit "Oldtimer" ist im englischsprachigen Raum ein älterer Herr gemeint. Und "Colo Light" heißt bei den Amerikanern "diet coke".

    Und so weiter und so fort.

  7. Wenigstens entlockt einem dieses Schild ein kleines Lächeln- so man französisch spricht. In den ach so ernsten Koronazeiten fast schon eine Wohltat!

    Und was diese Anglizismen angeht: ich meide sie weiträumig. Oder ersetze sie durch "francophone" Ausdrücke...

  8. Ich habe noch eine lustige Geschichte aus meiner Anfangszeit in Brüssel. Ich nahm das Telefongespräch für meinen abwesenden Chef an uns sagte dann: Il n'est pas "sur" son bureau .. (wobei die Übersetzung von 'auf dem Büro' auch nicht das beste Deutsch war). Da bat mich die Person am Telefon doch mal nachzuschauen, ober er nicht 'unter' dem Büro sei ... Diese durchaus freundliche Aufforderung hat mich meinen Fehler einsehen gelernt, der mir danach nie wieder passierte. Ansonsten hätte ich es wahrscheinlich gar nicht gemerkt.
    Und zu Bürotelefonaten kennen wir doch sicher alle die Antwort in Flandern, wenn jemand abwesend ist: "Herr/Frau X wird Sie zurückbellen"

  9. Aber auch das Französische ist für brüllend komische Patzer geeignet, wie man hier in Aachen sieht. Vor Jahren habe ich herzlich über eine Werbung gelacht, in der das Wort "police d'assurance" (Versicherungsvertrag) mit "Polizeidienststelle" übersetzt wurde.
    Vielen Dank für die Wortmeldungen, die einen in diesen Krisenzeiten auch mal wieder schmunzeln lassen...

  10. Ja, und die Franzosen ziehen die Augenbrauen hoch, wenn wir vom Verkehrschaos "sur le 'Ring' de Bru'ss'elles" sprechen, wo sie doch nur den "périphérique" kennen. In Charleroi heißt der auch so, wohl unter dem Einfluss des Nachbarlandes.

    Und in London erntet man Unverständnis, wenn man in einem schicken Modegeschäft nach einem "Bodybag" fragt, und wird an an ein Bestattungsunternehmen verwiesen.

    Und das deutsche "Handy" und...

    So hat halt jeder was zu lachen.

  11. Super Frau Peters, das war wirklich ein Knaller. Aber da sieht man, dass oft die gleichen Worte total verschiedene Bedeutung haben. Da man sie meistens nicht zusammen braucht, merkt man das gar nicht.
    Ich sah vor Jahren in Deutschland mal ein Schild in einem Schuhladen. Man wollte 'schicke Schuhe' schreiben, wollte aber 'chic' sein und es französisch schreiben. Da es um 'die' Schuhe ging, musste man dann grammatisch korrekt ein e anhängen, und ja, sie merken schon, was dabei rauskam, wenn man es weiterhin französisch aussprach ...

  12. Vor einigen Jahren wollte ich dem Koch eines kleinen Restaurants auf Teneriffa ein Kompliment für das gute Essen aussprechen. Also kratzte ich meine wenigen Spanischkenntnisse zusammen. Habe dann aber comida (Essen) mit Calima (Sandsturm - Wüsten-Sand wird vom Wind aus der Sahara über hunderte Kilometer in Richtung der Kanarischen Inseln getrieben)vertauscht. Statt «Comida era muy buena» sagte ich «Calima era muy buena» Der Koch hat mich sowas von verdutzt angeschaut und gefragt, « Calima ???? » Dann fiel natürlich auch bei mir der Groschen.

  13. Dieses literarische Highlight habe ich auf einem Camlping-Platz in der Bretagne gesehen, aufwendig auf ein Schild gedruckt (also nicht billig):

    Instruktion Feuer
    Wen sie zeuge eines brandes sind,
    BLEIBEN SIE RUHIG,
    benachrichtigen sie sofort die kamping direction
    die feuerwehr rufen wird.
    Bekampfen sie das feuer mit einen feuerlocher oder einen
    angeschossenen wasserschlauch.
    ANGREIFEN DIE FLAMMEN VON UNTEN AN.

    Hoffentlich kamen diese Instruktionen nie zum Einsatz, denn das wäre nicht gutgegangen mit einem Feuerlocher und einem angeschossenen Wasserschlauch

  14. Der absolute Knaller war für mich mal die Verwirrung in einer Bank, als nach "Livres anglaises" gefragt wurde und man nach "Englischen Büchern" suchte statt nach "Englischen Pfund" :-))

  15. Unsere Lieblingsgeschichte war im Elsass, als in einem Restaurant das Gericht „Rinderbacke tunkt in Rotwein aus“ angepriesen wurde…

  16. So nebenbei: der Brite kennt keinen Parking und keinen Zoning, wobei Wallonen letzteren Ausdruck mögen.
    Die letzteren mögen auch das Wort Folder für einen Dépliant; hört sich schicker an.
    Der Ostbelgistanese wiederum weiss nicht so recht, wie er Toutesboites übersetzt... Inallebriefkästengehörendepost?

  17. Dazu möchte ich auch einige Fundstücke beisteuern:

    Madeira: Tintenfische TOKOS. Baby Tintenfisch in Mehl und Eiteig gebastelt.

    Gegrillter Hummer: Hummerschwanz, gegrillt und auf dem Hummerkadaver serviert (bestimmt unwiderstehlich)

    Beim Thai in Straßburg wurde aus « salade de crudités aux crevettes (épicés, piquant) folgendes Meisterwerk : Roheitssalat in den Garnelen (gewürzt im Sturzflug niedergehend). Besonders, wenn der Kellner es eilig hat!

    « Porc au Curry Vert piquant » = Schwein in Curry Grünerstachlig.

    Und meine Lieblingsübelsetzung: Flight in the Wind… Na, fällt der Groschen?
    Vol-au-vent !

    Abschließend eine Anekdote, die mir ein Brüsseler Kollege erzählt hat, der mit frankophonenBekannten auf der Terrasse eines Ausflugslokals in der Eifel saß. Einer der Gäste wollte einen Espresso bestellen. Die Kellnerin wollte sinngemäß antworten: « Auf der Terrasse werden nur Kännchen serviert », sagte dann aber « Sur la terrasse, on sert seulement des cruches ».

  18. Wollte mich der guten Laune und Gelächter von hiervor anschliessen, indem wir vor langen Jahren in der Junggesellenzeit nach Vielsalm fuhren, einer von uns auf einmal laut rief:

    Halt , hier halten wir mal!
    Warum fragten wir Fragend?
    Da ist ein Verkehrsschild mit "Sauf Service" drauf, da gibt es sicher viel Stella!?

  19. Ich glaube, dass die besten Übersetzungsfehler in Menukarten vorkommen, da habe ich mich auch schon gekrümmt vor Lachen, dass ich kaum bestellen konnte. Darf ich dies hier sagen? Es gibt ein Buch von Axel Hacke: Oberst von Huhn bittet zu Tisch, das habe ich vor Jahren zu Weihnachten mal an all meine mehrsprachigen Freunde geschickt. Sah gerade auf internet, dass es da auch youtube Filmchen von gibt.
    Ich erinnere mich in Spanien an ein Gericht: "Ganz kleine Fischleine an der Platte"

    Anders herum waren wir in der Normandie mal in einem Fischrestaurant, wo am Nachbartisch eine deutsche Familie mit Teenager saß und der arme Junge in seinem Langenscheidt-Wörterbuch die Begriffe für französisches Essen nachschauen sollte, aber da wurde er natürlich nicht fündig. Bis der frustrierte Vater sagte: "Guck mal, was Schnitzel auf französisch heißt" In diesem Sinne allen ein leckeres Weihnachtsmenu und alles Gute im kommenden Jahr!

  20. Zu meiner Abiturzeit hatte ich in einem frankophonen Restaurant nach der Frage wie ich gerne mein Steak essen würde, "à poil" (nackt) statt "à point" (medium) geantwortet. Der Fehler wurde mir erst am nächsten Tag bewusst...

  21. Als Jugentlicher (mit nur theoretischem Schulenglisch) entschuldigte sich mein Bruder mal, als wir einen Engländer zu Besuch hatten: "sorry for my little farmer" als er ein 'Bäuerchen" ließ. Dies wurde dann damals intern in unserer Familie jahrelang ein 'bon mot'.
    Wobei man sich dann heute die Frage stellen sollte, ob man Bäuerchen noch sagen sollte bei aller 'political correctness'...

  22. Auf der dreisprachigen digitalen Speisekarte eines Restaurants aus der Malmedyer Gegend wurde aus "Pousse-café" ... "Kaffee schieben" ! Na dann... Prösterchen!

  23. Vor einigen Jahren sah ich auf einer Speisekarte folgende appetitanregende Übersetzung: „Fisch nach Art des Hauses“ wurde im französischen zu „Poison maison“. Immerhin beruhigend: im Nachbargebäude befand sich eine Apotheke.

  24. Und dann gab es vor einigen Jahren noch den Verkehrsverein, der eine Hochglanzbroschüre über sein neues Freibad auflegte und die englische Fassung wieder einstampfen musste, nachdem die englischsprachigen Touristen mit dem
    « free bath » nichts anzufangen wussten.

  25. Ein Nachtrag zum « poison maison », in diesem Fall eine von einem österreichischen Lokal angebotene Forelle mit Mandeln, aus der auf Französisch eine « truite aux amygdales » wurde.

  26. Vor einigen Jahren gab es auf SWR3-Radio einen Aufruf an die Hörerschaft, erlebte "Denglish"-Stories zu erzählen. Darunter war folgende Geschichte:
    Eine Deutsche hatte einige Wochen lang berufsmäßig mit einem US-Amerikaner zu tun. Als es eines schönen Sommersonnentages im Büro zu warm wurde, öffnete die Frau das Fenster ein wenig, da ihr zu warm wurde. Sie wollte ihrem Arbeitskollegen zu verstehen geben "mir ist so heiß", und übersetzte dies wohlmeinend mit "I am so hot". Der brüskierte US-Amerikaner wies ihr Angebot sogleich zurück und sagte: "Sorry, madam, but I'm married."

  27. Tja, Fremdsprachen können tückisch sein. So hatte ich mal aus übereifriger Anwendung des "H aspiré" beim Vorlesen eines Textes aus "les héros" "les (h)éros" gemacht. So wurden die Helden kurzerhand zu Nullen...

  28. Ja Sprache ist faszinierend. Auch wenn man in der Muttersprache bleibt, erkennt man manchmal durch eine wörtliche Übersetzung erst, was man da eigentlich für einen Unsinn sagt. Erfundene Übersetzungen aus der Lübke-Era z.B. "He made himself me nothing, you nothing out of the dust" Da lacht man, aber warum eigentlich nicht über die Originalfassung? Doch auch sehr skuril.
    Andererseits hat der Abstand zu Deutsch während über 40 Jahren mich die Sprache auch aus einem neuen Blickwinkel begreifen lassen. Was sagt man eigentlich bei: "Ich bedanke mich", doch wohl voll daneben, sich selbst zu loben. Ich danke Ihnen/Dir ist doch genauso einfach und dann inhaltlich korrekt. Auch so Sätze: "ich bin gebürtig von..". Geburt ist keine Eigenschaft. Ist "Ich wurde geboren in" soviel schwieriger?
    Oder der Standardsatz am Ende eines Geschäftsbriefes früher: 'Der Untergezeichnete", nein nicht Passiv, der "Unterzeichner", ist sogar kürzer. Dafür musste ich seinerzeit kämpfen.

  29. Herzlichen Dank für diese entspannenden Kommentare. Endlich noch mal was zum Lachen!
    Mein kleiner Beitrag: vor etwa 20 Jahren stand ein Warnschild im Eupener Seisseleveedel am Weserufer. Auf dem Schild stand geschrieben "Abattage d’arbres – Abschlachten von Baümen".
    Und noch was: digitale Übersetzungen immer konzentriert nachlesen; auch bei deepl.com.

  30. Vor einiger Zeit gab es auf der deutschsprachigen Version einer föderalen Website den Hinweis, dass man "keinen aktuellen Seefahrer" nutze, wenn man mit einem älteren Browser (im Französischen "navigateur") darauf zugriff. Und nach dem Ausdruck erhielt man die Frage nach Bestätigung, ob man denn "einen guten Eindruck gehabt " ("impression") hätte. Den konnte man aber angesichts dieser haarsträubenden Übersetzungen nicht wirklich haben... 😉