Die Gastro-Guide-Euregio-Chefredakteurin Belinda Petri redigiert nicht nur Texte, sondern lässt es sich nicht nehmen, auch selber zu testen. "Ich esse ganz gerne und bin auch mal neugierig, was es dann Neues und Unterschiedliches gibt", so Petri.
Normalerweise arbeitet ein Tester-Team von fast 100 Leuten am Gastro Guide mit. Corona-bedingt ist dies im vergangenen Jahr etwas eingeschränkt worden. "Es war nicht handelbar, weil wir das, was wir normalerweise in einem Jahr machen, in knapp drei Monaten machen mussten. Wir sind jetzt mit etwa 40 Leuten unterwegs."
Alle Restaurants aus der Euregio ließen sich nicht testen - das sei einfach nicht zu bewerkstelligen. Aber in der Datenbank gibt es bereits jetzt weit über 1.000 Restaurants, deren Bewertungen auch online abrufbar sind. Im aktuellen Heft sind circa 750 Restaurants gelistet, von denen rund 100 getestet worden sind und ausführlicher vorgestellt werden.
Dazu kommt ein Top-5-Ranking in den einzelnen Kategorien, von asiatisch über italienisch bis gut bürgerlich und Spitzenküche, um nur einige zu nennen. Diese Restaurants erhalten einen "Top 5"-Aufkleber, den sie am Eingang anbringen können.
Über den Punkt, welche Restaurants in dieses Ranking aufgenommen werden, werde innerhalb der Redaktion auch gestritten. Aber, betont Belinda Petri: "Wir sind weder der Guide Michelin noch der TÜV. Es ist eine sehr subjektive Auswahl, quasi die Lieblinge der Redaktion."
Gerade kürzlich gab es den Fall, dass ein Leser von einem als "Top 5" ausgezeichneten Restaurant enttäuscht war. Es hatte seinen hohen Erwartungen nicht entsprochen. "Wo ich auch leider nur sagen kann: Wir sind ja nicht in der Küche für die Teller verantwortlich. Wir können nur diese Auswahl treffen. Bei unserem Besuch war es toll und das es jetzt einmal nicht funktioniert hat. Tut uns leid, aber da stellen wir gerne den Kontakt zum Restaurant her, das die sich dann äußern können."
Auch Ostbelgien ist im neuen Heft wieder vertreten. Denn, so Petri, Ostbelgien sei eine Feinschmecker-Region und dürfe nicht fehlen. So gibt es diesmal ein großes Porträt über Ricarda Grommes, die in St. Vith das Gourmet-Restaurant "Quadras" betreibt, das ja einen Michelin-Stern erhalten hatte. Und dann gibt es diesmal auch einen größeren Bericht zur Conserverie & Moutarderie aus Raeren.
Was neue Entwicklungen in der euregionalen Gastroszene angeht, so ist das Thema Craft Beer ja schon länger angesagt. Hier gibt es neue Brauereien, über die im Heft berichtet wird. "Wir haben aber auch die Themen alkoholfreie Getränke in der Gastronomie und Food Pairing ein bisschen näher betrachtet und schauen halt auch, was es an aktuellen Trends gibt: Von vegan bis Roboter im Service."
Das Gastronomie-Angebot in der Euregio sei sehr reichhaltig, aber der Chefredakteurin fehle eine engere Zusammenarbeit in der Gastro-Szene über die Ländergrenzen hinaus. Das sei pandemiebedingt momentan etwas schwierig, aber für die Zukunft würde sie sich das wünschen. Und das ist ja wirklich unser Schatz, dass wir hier in einem Paradies leben und einfach nur über die Grenze hoppen müssen, um wirklich auch ganz andere Sachen kennenzulernen."
Wer den Gastro Guide Euregio verschlungen hat und nicht genug von Gastro-Kritiken bekommen kann, für den gibt es auch einen Newsletter mit noch mehr Informationen etwa zu Neueröffnungen. Dieser wird ein bis zweimal im Monat an seine Abonnenten verschickt.
Der Gastro Guide Euregio 2022 ist da und ab sofort für 9,90 Euro im Buch- und Zeitschriftenhandel erhältlich.
mz/fk