Auf einigen Gemeindedächern in Malmedy geht es hoch her. Insgesamt werden knapp 700 Photovoltaikmodule im Rahmen des Pollec-Plans angebracht: Pollec steht für Lokalpolitik, Energie und Klima. "Es geht insbesondere darum, unsere Auswirkungen auf die Umwelt und unseren CO2-Ausstoß zu verringern", erklärt Simon Dethier, der Energieschöffe der Gemeinde Malmedy.
"Unser Ziel besteht darin, unseren Ausstoß bis 2030 um 40 Prozent zu verringern. Dieses Ziel kommt von der Wallonischen Region, der Föderalregierung und der Europäischen Union. Alle staatlichen Ebenen und in gewisser Weise die gesamte Bevölkerung und Unternehmerschaft verfolgen dieses Ziel bis 2030", so Dethier weiter. "Das Hauptziel besteht bis 2050 darin, CO2-neutral zu sein, das heißt kein CO2 mehr auszustoßen."
"Es gibt eine Zeit zu reden, auch im Rahmen des Pollec-Plans, und es gibt eine Zeit zu handeln. Jetzt ist es Zeit zu handeln", findet der Energieschöffe. "Wir sind dabei, 689 Photovoltaikanlagen anzubringen, auf allen Gemeindegebäuden, wo dies möglich ist. Wir maximieren die Produktion, die man mit Photovoltaikanlagen erreichen kann, auf unseren Gemeindedächern."
Finanzieller Rückfluss
Die Finanzierung der Photovoltaikanlagen ist ungewöhnlich. Die Bürger können mitmachen und in die Gemeindemodule investieren. "Die Module werden über einen Drittinvestor finanziert. Ein Unternehmen kümmert sich darum. Wir kaufen die Module und die Bürger, die es wünschen, können bei der Finanzierung mitmachen", erklärt Dethier.
Eine Informationskampagne werde in den nächsten Wochen starten. "Selbstverständlich wird es einen finanziellen Rückfluss geben. Es ist so vorgesehen. Und das Engagement kommt zurück, weil es den Bürgern ermöglicht, lokal in die Energiewende zu investieren. Es wird vor Ort sichtbar sein. Manchmal werden es ganz einfach die Module sein, die auf der Schule ihrer Kinder angebracht werden. So gibt es für alle eine Verbindung zu diesem wichtigen Engagement."
Weitere Initiative
Zudem werden weitere Initiativen durchgeführt. Dazu gehört die Isolierung von Schulen und die Anbringung von Ladestationen für elektrische Fahrzeuge. "Viele Maßnahmen sind weniger sichtbar. Wenn man ein Gebäude isoliert, sieht man das nicht unbedingt. Von innen werden alle Schulen isoliert. Jedenfalls werden alle Schulen, die es noch nicht sind, in den nächsten Monaten und Jahren isoliert."
In allen Gemeindegebäuden sollen dann Audits von intern geschultem Personal durchgeführt werden. "Dort werden ebenfalls konkrete Maßnahmen durchgeführt. Ob es nun die Belüftung oder Thermostate sind, es gibt viel Arbeit. Wir haben Zuschüsse erhalten für einen Projektaufruf für Fahrrad- und Autostationen in der Stadt und in den Dörfern. Es geht darum, die sanfte Mobilität zu fördern, aber auch den grünen Tourismus in der Region", so Simon Dethier weiter.
32 Ladestationen werden demnächst in der Stadt und in den Dörfern installiert. Malmedy ist entschlossen, einen grüneren Weg im Umgang mit der Energie einzuschlagen.
vedia/cs