Traurig und zugleich enttäuscht äußert sich Bischofsvikar Emil Piront über den Zwischenfall in der Christkönigsmesse in Rocherath.
Temme hatte in seiner Predigt vom "Märchen von Wuhan" gesprochen und Bill Gates die Schuld an der Corona-Pandemie gegeben. Zahlreiche Anwesende hatten daraufhin schockiert die Messe verlassen. Eine Besucherin war eingeschritten und hatte die Predigt des Pastors unterbrochen.
Doch die Problematik geht über die Äußerungen von Pastor Andreas Tenne hinaus. Auf zwischenmenschlicher Ebenen sei es immer zu Unstimmigkeiten gekommen. Dabei ist der Kontakt zu den Gläubigen in der Pfarre ein wichtiger Bestandteil der Aufgabe der Pastore, so Piront. Das Bistum hatte mehrfach das Gespräch mit dem Geistlichen gesucht und die Zusammenarbeit schließlich beendet.
"Die Schwierigkeit an diesem Sonntag und das was geschehen ist, ist vielleicht so ein Stück die Spitze des Eisbergs von den Schwierigkeiten im gegenseitigen Umgang miteinander", sagt Bischofsvikar Emil Piront.
"Das Priestersein ist ein Priestersein mit der Gemeinde und nicht ein Gegenüber. Aber das ist schwierig zu umschreiben. Das ist wie in jedem Team. Seelsorge ist auch Teamarbeit. Und nicht jeder ist vielleicht teamfähig. Er kann anderes tun, aber hier in dem Fall, als Pfarrer in einem Pfarrverband ist er ein Seelsorger mit anderen Menschen gemeinsam. Und das ist unabdingbar."
Schon im Vorfeld der Christkönigsmesse in Rocherath war die Corona-Pandemie Thema in den Gesprächen und Aufforderungen an den Pastor, sagt der Bischofvikar. Emil Piront hätte sich einen anderen Ausgang des Konflikts gewünscht.
Doch jeder werde in seinem Leben mit Konflikten konfrontiert. Und es sei wichtig, aus diesen Situationen zu lernen. Auf die Anfragen des BRF mit der Bitte um eine Stellungnahme hat Pastor Andreas Temme bislang nicht reagiert.
Chantal Scheuren