Sechs ostbelgische Museen öffneten in der Dunkelheit ihre Türen für die internationale "Nacht der Museen." Eins davon war das Museum zwischen Venn und Schneifel in St. Vith. In den Abendstunden haben die Verwaltungsratsmitglieder fachkundig durch das ehemalige Bahnhofsgebäude geführt. Die ungewöhnliche Uhrzeit hat dafür gesorgt, dass ein anderes Publikum ins Museum gekommen ist.
"Ja, das kann ich schon feststellen. Wir haben sehr viele Familien mit Kindern, d.h. dass unsere Kinderroute sehr gut angenommen wird", so der Präsident des ZVS, Jens Giesdorf. "Am Sonntagnachmittag haben wir eigentlich mehr Touristen. Aber für die Nacht des offenen Museums stellen wir fest, dass sehr viele Einheimische den Weg ins Museum finden und die Zeit dann eben nutzen, um sich das Museum mal wieder anzuschauen."
In der Sonderausstellung "Eifeler Frauenbilder" geht es um den Wandel der Frauen von 1945 bis heute. Die Rollenerwartungen, die nach dem Krieg noch selbstverständlich waren, sind heute völlig überholt. Die Dauerausstellung ist ebenfalls geöffnet.
Für die Besucher der Nacht der Museen gab es eine Besonderheit: In jedem der Ausstellungsräume stand ein Mitglied des Verwaltungsrates, angezogen entsprechend der jeweils thematisierten Zeit, und gab Anekdoten preis.
Eine Führung der ganz anderen Art bot auch der Schieferstollen Recht an. Die Verantwortlichen hatten sich ihre Gedanken gemacht, wie sie die Arbeit der Bergleute unter Tage greifbar machen können. "Wir machen also eine Nachtführung, nur mit einer Taschenlampe, um ein bisschen zu zeigen, wie die Arbeiter damals im Stollen selbst gearbeitet haben", sagt der Vorsitzende der V.o.G Schieferstollen Recht, Didier Lanners.
Und selbst wenn die Beleuchtung in den Gängen aus bleibt, kommen auch die Kinder auf ihre Kosten. Heutzutage muss im Stollen niemand mehr Angst haben. "Also Halloween ist wesentlich gruseliger", so Lanners.
In den ostbelgischen Museen gehen Groß und Klein auf Entdeckungstour. Auf ihrer Reise in die Vergangenheit entdecken sie Wissenswertes über die Geschichte ihrer Vorfahren. Und wieder einmal stellt sich heraus, dass Geschichte auch Spaß machen kann.
Chantal Scheuren