Gemeinsam brüten belgische und deutsche Schüler über Fragen der "Ernährungssicherung" und einer "Nachhaltigen Gesellschaft". Es ist ein Workshop im Rahmen des Symposiums "Bioökonomie" am Science College Overbach. Mit dabei sind 24 Schüler aus Ostbelgien: Das RSI und die PDS aus Eupen sowie das BIB aus Büllingen sind vertreten.
Zwei Tage lang setzen sie sich intensiv mit Themen wie innovative Landwirtschaft und Ressourcenschutz auseinander, hören Vorträge von Dozenten und vertiefen die Materie in Kleingruppen. Seit 2017 gibt es eine Kooperation zwischen dem Science College und der DG. Jetzt wurde sie um drei Jahre verlängert.
"Die Perspektive für die Zukunft ist, dass wir stärker in der Lehrerfortbildung tätig sind. Wir brauchen Multiplikatoren, um Schüler an MINT-Themen heranzuführen. ESERO und GLOBE sind Programme, mit denen wir die Dozenten schulen, um Lehrer auszubilden", erklärt Philipp Mühlheims, Leiter des Science College Overbach, zu den Erwartungen.
In der Vergangenheit haben bereits ostbelgische Schüler an Akademie-Tagen und Symposien in Jülich teilgenommen. Jetzt hofft man, dass das Science College auch von ganzen Schulklassen als außerschulischer Lernort genutzt wird. "Ich selbst bin Ingenieur für Raumfahrttechnik und finde MINT-Themen einfach spannend", sagt Mühlheims. "Nicht jeder hat zu Hause ein Teleskop oder Labor. Die Schüler sollen neugierig werden, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen."
Auch wenn nicht alle Jugendlichen sofort vor Begeisterung sprühen, kann das Science College für die ostbelgischen Schulen ein gewinnbringender Lernort sein, meint Marie Kever, Leiterin der Pater-Damian-Schule in Eupen. "Hier haben die Schüler die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum intensiv mit einer Thematik zu befassen. Das können wir im schulischen Alltag nicht bieten. Das ist für unsere Schüler eine reichhaltige Erfahrung."
Bildungsministerin Lydia Klinkenberg hofft, dass mit den Angeboten des Science College das Interesse an Naturwissenschaften und Technik bei den Schülern geweckt wird und damit nicht zuletzt auch deren Berufswahl beeinflusst wird, um die dringend gesuchten Fachkräfte in diesen Bereichen zu gewinnen.
Michaela Brück