Lange genug kannte man die Elsenborner Kirche so: Umstellt von Baugerüsten und wenig einladend. Nach fast zwei Jahren Renovierung bietet sich nun ein anderes Bild: Hell und ansprechend ist das Gotteshaus im Elsenborner Dorfzentrum. Auch im Inneren fallen die Unterschiede auf - obwohl das Erscheinungsbild eigentlich nur ein Nebenprodukt der Bauarbeiten ist.
"Es sollten keine Schönheitsoperationen sein. Es ging in erster Linie um die Sicherheit. Denn hier waren große Mängel, an manchen Stellen wurden die Risse zusehends größer und dem musste man entgegenwirken", erklärt Bütgenbachs Bürgermeister Daniel Franzen.
Stabilisierungs- und Sanierungsarbeiten waren nötig. So wurden Fundamente hinzugefügt. Zugstangen und Träger sollen die Stabilität erhöhen. Risse in den Wänden wurden behoben. Auch der Strom wurde neu verlegt, die Wände trockengelegt und isoliert. Das i-Tüpfelchen: der neue Außen- und Innenanstrich.
Das alles kostet Geld, böse Überraschungen gab es laut dem Bürgermeister in dem Punkt aber nicht: "Die geschätzten Kosten lagen im Jahr 2017 bei 1,2 Millionen Euro. Das hatte der Projektautor dann auch so angenommen. Das haben wir so bei der Deutschsprachigen Gemeinschaft eingereicht."
"Am Ende konnten wir sehen, es waren sogar 1,18 Millionen Euro, die das Projekt gekostet hat - aber dies auch nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Projektautor, dem Generalunternehmer samt Subunternehmer und den zuständigen Behörden."
DG, Gemeinde und Kirchenfabrik teilen Kosten auf
60 Prozent der Kosten trägt die Deutschsprachige Gemeinschaft. Den Rest teilen sich Gemeinde und Kirchenfabrik auf. Daniel Franzen freut sich, dass das Projekt nun durchgeführt ist - und zwar so, wie es von Anfang an geplant war. Die Lastenhefte waren bereits geschrieben, bevor sich die Pandemie auf die Gemeindefinanzen auswirkte. So beeinflusste die Corona-Lage am Ende "nur" den festlichen Wiedereinzug.
Jetzt gibt es aber keinen Grund mehr zurückzuschauen, der Blick geht nach vorne: "Da, wo eine Kirche besteht, ist sie auch weiterhin wichtig. Sie ist unsere Kultur und gehört zu uns. Wir müssen auch schauen, wie wir unsere Kultur gut schützen. Wie wir unsere Kirchen auch nutzen, ob wir sie nur als reine Örtlichkeit für Messfeiern nutzen, oder aber auch vielseitig, was ich auch befürworte, das wird auch der Lauf der Zeit bringen."
Sicher ist: Auch in Zukunft wird die renovierte St.-Bartholomäus-Kirche ein Ort der Zusammenkunft sein - zu welchen Anlässen, das wird sich zeigen.
Andreas Lejeune