Autofahrer sensibilisieren, damit sie den Sicherheitsabstand beim Überholen von Fahrrädern einhalten: Diese Idee hatte eine Gruppe von Radfahrern. Eine Schwimmnudel symbolisiert bei der Aktion den gesetzlichen Abstand, der bei Überholmanövern eingehalten werden muss.
Die Verkehrsordnung schreibt einen Abstand von mindestens einem Meter vor. Außerhalb der Ortschaft wurde der Mindestabstand im Juni 2019 auf anderthalb Meter erhöht. Doch einige Verkehrsteilnehmer halten sich nicht daran und bringen die Radfahrer so in Gefahr.
Konstruktiver Dialog gesucht
"Im Bezirk Verviers haben wir im Juni eine Untersuchung über die Bedürfnisse der Radfahrer durchgeführt", erzählt Rémi Gueuning von der VoG der Radfahrer im Alltag (Gracq). "Bei den Gründen, die vom Fahrradfahren im Alltag abhalten, steht an erster Stelle das Sicherheitsgefühl. Es ist also wirklich ein Gefühl, das man im Alltag erlebt. Beim Überholen, sei es von einem Bus oder Auto, ist die Geschwindigkeit manchmal hoch", so Gueuning weiter.
"Unsere Botschaft richtet sich nicht gegen die Autofahrer. Wir suchen eher den konstruktiven Dialog, damit wir lernen, wie wir die Straße in aller Gelassenheit teilen können."
Vorsicht in der dunklen Jahreszeit
Etwa 20 Ehrenamtliche ziehen mit ihren Schwimmnudel durch die Straßen. Luc Toussaint wurde selbst zum Opfer eines Unfalls während eines Überholmanövers.
Besonders in der dunklen Jahreszeit liegt es ihm am Herzen, für die Gefahren zu sensibilisieren. "Die Tage werden kürzer. Wir gehen in die Jahreszeit, die für die Radfahrer kritisch sein kann. Im Herbst und Winter regnet es, es ist kalt und vor allem fehlt die Helligkeit. Man wird schlecht gesehen, trotz der Leuchtfarben. Es verunsichert die Radfahrer stark, wenn sie regelmäßig gestreift werden", sagt Toussaint.
"Ich denke, dass die meisten Autofahrer, wenn sie Zeit und genug Platz haben, einen Bogen um uns machen und den Abstand einhalten, der in der Verkehrsordnung vorgeschrieben ist. Aber wenn sie morgens und abends im Stress sind, sieht es anders aus. Das Streifen verunsichert uns, wir haben ja keine Karosserie", gibt Toussaint zu bedenken.
Die Ehrenamtlichen möchten allen Verkehrsteilnehmern ihre Botschaft überbringen. Mit den Schwimmnudeln erregen sie Aufmerksamkeit und erinnern an ihr Anliegen, damit Radfahrer und Fahrzeugführer sicher an ihr Ziel kommen.
vedia/cs