Die Schäden, die die Druckerei Kliemo infolge des Hochwassers erlitt, waren groß. Der Standort im Ortsteil Hütte war kaum wieder zu erkennen. Doch schnell fanden sich Mitarbeiter und Freiwillige, die anpackten.
Nun, drei Monate später, ist viel geschehen: Neue Stromleitungen werden gelegt und Wände verputzt. Es tut sich was in den alten Räumlichkeiten der Druckerei. Und das, obwohl die Geschäftsführung um Christoph Emonts auch einen Umzug in Betracht gezogen hatte.
"Dann haben wir gesagt, dass uns die Gebäude hier in der Hütte gehören", so Emonts. "Dann haben wir uns entschieden, dass wir hier alles so vorbereiten, um einen Neustart machen zu können. Da sind wir jetzt mit unserem Team dran. Mit ganz vielen Helfern noch zusätzlich. Es läuft schon mal in die richtige Richtung."
Die alten Druckermaschinen mussten entsorgt werden. In der Zwischenzeit konnte ein gebrauchter Maschinenpark angeschafft werden. Die Stückzahl ist zwar geringer, dafür sind die neuen Modelle effizienter. Doch auch so war klar: die Produktion nach dem Wiederaufbau wird eine andere sein.
Das durchlebte Katastrophenszenario sei auch als Chance genutzt worden, um zu sehen, wo Produktionsflüsse bearbeitet und optimiert werden könnten. "Und da haben wir auch nicht davor gescheut, die eine oder andere Wand nochmal raus zu nehmen und nochmal wirklich von Grund auf alles durchzuplanen, wenn man was besser machen kann."
Viele Aspekte der Planung hängen auch von der finanziellen Situation ab. Die Versicherung zahlte zehn Prozent der Versicherungsmenge, insgesamt 1,6 Millionen Euro. Alleine der Maschinenpark hat - Stand jetzt - 5,3 Millionen Euro gekostet.
Bei seinem Besuch im Juli versprach der wallonische Wirtschaftsminister Willy Borsus Hilfe. Die ist allerdings noch nicht angekommen. "Es wäre eigentlich ganz gut, wenn man da Hilfen schneller hätte, um auch schneller einsatzbereit zu sein, was aber wahrscheinlich nicht ganz so einfach ist", sagt Christoph Emonts.
Halle für Halle wird instand gesetzt, Ende November soll die letzte Maschine installiert werden. Möglichst bald kann dann in kleiner Konstellation wieder gestartet werden.
Doch die beiden Geschäftsführer Michael Klinkenberg und Christoph Emonts beschäftigt nicht nur die Rückkehr zur Produktion, sondern die Bemühungen gehen auch in den präventiven Hochwasserschutz. So würden momentan Infos bei Herstellern für Wasserschutztore eingeholt, berichtet Emonts.
"Da versuchen wir uns etwas an Land zu ziehen, was passend wäre, was auch finanzierbar ist. Das ist immer so das andere Problem. Und dass man dann guckt, wie man mit einer eventuellen neuen Situation umgehen könnte, was man da entgegensetzen kann."
Die Informationen und Möglichkeiten in Sachen Hochwasserschutz suchen sich die Unternehmer also in Eigenregie zusammen. Nach den vergangenen Monaten hat es sich bewährt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Andreas Lejeune
Bravo. Ich wünsche viel,Glück.