Am Rand der Monschauer Straße liegt der Rotterwald - oder das Rotterwäldchen, wie man in Eupen sagt. Hier sind noch Spuren der Verwüstungen durch das Hochwasser sichtbar. Der Clousenbach, der hier fließt, wurde mit den Verrohrungen entlang des Weges aufgerissen. "Das ist problematisch, denn der riesige Graben kann von keinem Holztransporter überquert werden", erklärt Maxim Philipps, Leiter des Forstamtes Eupen.
"Damit das in Zukunft nicht mehr passieren kann, müssen die Verrohrungen so dimensioniert werden, dass es bei künftigem Hochwasser zu keinem Rückstau mehr kommen kann und das Wegmaterial nicht mehr weggespült werden kann", so Philipps weiter. "Da arbeiten wir gerade mit der Stadt Eupen zusammen, um das zu beheben in den nächsten Monaten."
Rund 20 Vertreter der Stadt sind bei der jährlichen Waldbegehung dabei, um sich von den Förstern über den Zustand des Waldes zu informieren. In diesem Jahr stehen neben aktuellen Themen wie dem Wolf, der Vermehrung von Waschbär und Biber oder invasiven Pflanzen auch die Hochwasserschäden im Blickpunkt.
Vor allem die südlichen Reviere des Forstamtes Eupen, die die Bachläufe Hill und Getzbach führen, wurden stark getroffen. "Da haben wir auch Erdrutsche an der Westseite der Talsperre, die noch aufgearbeitet werden müssen. Da muss noch ein Geländeabtrag erfolgen, damit kein Erdreich auf den unteren Weg rutschen kann. Diese Arbeiten werden noch länger brauchen wegen administrativer Prozeduren. Die brauchen ihre Zeit. Wir hoffen, dass wir den Durchgang im Frühjahr freigeben können."
Auch andere Wege sind noch gesperrt, so zum Beispiel die beliebte Hill-Getzbach-Wanderroute ab Ternell. "Weil dort stellenweise die Hill Wegabschnitte weggespült hat. Das wird uns länger beschäftigen, weil das Gebiet schwer zugänglich ist. Wir hoffen, einen Unternehmer zu finden, der das wieder zum angemessenen Preis instandsetzt", so Philipps.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme schätzt das Forstamt die Schäden in den Eupener Waldungen auf 250.000 Euro. Hauptsächlich sind es Wegeschäden. Hinzu kommen noch die Brückenschäden, die nicht unerheblich sind. "Wir warten auch noch auf fachliche Gutachten von Statikern, damit wir entsprechende Arbeiten aufnehmen können."
"Das wird je nach Befund nochmal einen Betrag von 250.000 Euro erreichen. Da liegen wir dann bei einer halben Million, je nachdem wie umfangreich die Brückenreparaturen ausfallen", schätzt der Forstamtsleiter.
Michaela Brück