Aline und Wim Van de Voorde haben neuen Mut gefasst und blicken wieder nach vorne. Im alten Rotterwäldchen an der Monschauer Straße werden sie den Neustart wagen. Eine Rückkehr zum Quartum Center kam für sie nicht mehr infrage. "Nach dem Hochwasser wurde uns in den ersten Wochen eigentlich relativ schnell bewusst, dass wir da sehr viele Schwierigkeiten haben werden, die Location wieder in einem kurzen Zeitraum so herzurichten, wie sie war und dass es doch von längerer Dauer ist, weil das Wasser ja teils zwei Meter hoch überall stand", erklärt Aline Van de Voorde.
"Wir haben für uns dann geschaut, ob wir irgendwo eine andere Lösung finden könnten, wo wir schneller wieder starten könnten und sind dann per Zufall hier auf das ehemalige Rotterwäldchen gestoßen", so die Restaurantbetreiberin. Was anfangs noch als Zwischenlösung gedacht war, soll jetzt von langer Dauer sein.
Nach zehn Jahren Meeting Point muss das Paar aber nochmal ganz von vorne anfangen: "Man kann tatsächlich sagen, dass wir eigentlich bei Null starten. Das, was wir noch haben, ist ein wenig Küchenmaterial, sogenannte 'Prölle'. Wirklich Kleinmaterial, das unkaputtbar ist und das man nach den Fluten noch retten konnte. Aber das ist in ein paar Kisten zu verstauen", so Wim Van de Voorde. "Aber vom Material, das man zum Arbeiten braucht wie Öfen, Tische oder Stühle, ist gar nichts mehr übrig."
Für die Neueröffnung wird das Rotterwäldchen komplett umgebaut. Sanitärräume und Eingangsbereich werden verlegt, die Fassade neu verkleidet, ein neuer Fußboden verlegt usw. "Wir haben uns mit einer Innenarchitektin zusammengesetzt, um wirklich ein rundes, stimmiges Konzept am Ende zu haben. Wir werden einige größere Arbeiten verrichten, damit es am Ende unserem Konzept und unseren Vorstellungen entspricht und damit wir irgendwo da, wo wir im Juli aufhören mussten aufgrund des Hochwassers, wieder anknüpfen können und unseren Gästen, die uns hoffentlich erhalten bleiben, auch hier wieder eine schöne Atmosphäre und leckeres Essen bieten können", hofft Aline Van de Voorde.
Gekocht wird das leckere Essen dann in der Küche, in der Wim Van de Voorde schon vor 18 Jahren als Lehrling gestanden hat. In Zukunft wird er hier dann als Chef den Kochlöffel schwingen. Seinem Konzept will er dabei treu bleiben: Vor allem Regionales soll auf den Tisch.
Was den neuen Namen ihres Restaurants anbetrifft, besteht hingegen noch Diskussionsbedarf. "Wir haben uns tatsächlich schon mit der Namensfindung unserer Kinder schwer getan und ähnlich schwierig stellt sich das hier da. Wir wissen, dass wir das Rotterwäldchen als Namen nicht behalten werden. Obwohl es für viele wahrscheinlich das Rotterwäldchen bleiben wird", so Wim Van der Voorde. "Aber einen definitiven Namen haben wir leider noch nicht. Wir haben natürlich schon Ideen. Allerdings ist da noch nichts Spruchreifes bei."
Etwas Zeit bleibt für die Namensfindung auch noch. Denn die Eröffnung wird wohl später sein, als ursprünglich gedacht. "Wir hatten tatsächlich darauf gehofft und darauf hingearbeitet, dass wir hier Ende des Jahres im Dezember starten können, um die Feierlichkeiten rund um Weihnachten mitnehmen zu können", so die Restaurantbetreiberin. "Allerdings haben wir jetzt in den letzten Tagen festgestellt, dass das so nicht zu realisieren ist, weil wir auf gewisse Handwerker angewiesen sind und verschiedene Sachen noch ihre Zeit brauchen."
Spätestens Anfang nächsten Jahres soll es dann aber losgehen im alten Rotterwäldchen. Aline und Wim van de Voorde sind jetzt schon voller Vorfreude.
Melanie Ganser