Marc François, Gründer der African Night, strahlt über beide Ohren. Gemeinsam mit der Gangbé Brassband zieht er am Samstagnachmittag durch die Eupener Innenstadt.
Die Sonne scheint, die Terrassen sind gefüllt und die stimmungsvolle Musik der Band ist ansteckend. Spätestens jetzt sollte jeder wissen, dass an diesem Wochenende der afrikanische Kontinent im Mittelpunkt steht.
Der Alte Schlachthof ist dazu bunt geschmückt. Die Jubiläumsausgabe der African Night bietet ein reiches Programm. Für Marc François ist das Abwechslung und Ablenkung. "Die Leute sollen auf jeden Fall ihre ganzen Ängste vergessen. Das ist nicht das Leben, das ist gegen das Leben. Die sollen rausgehen, Kultur leben. Kultur ist Leben. Und Leben heißt Bewegung, aktiv sein, kommunizieren. Und Afrika ist pur das."
Dem Besucher bietet sich eine ganze Reihe von Eindrücken. Eine Modenschau und ein kleiner Markt stellen die Kleidung in den Vordergrund. Im Restaurant kann die afrikanische Küche probiert werden. Und die Ausstellung vereint die Werke zweier Künstler aus dem Kongo. Darunter ist auch Rhode Mak
ombou. Sie stammt aus der Republik Kongo und wohnt in Brüssel. Die Künstlerin präsentiert Skulpturen und Gemälde. Makombou geht es darum, das Alltägliche darzustellen. Als Motiv hat sie sich die afrikanische Frau, den Motor der Gesellschaft ausgesucht. Durch ihre Arbeit versucht sie, genau das wertzuschätzen. Und damit zeigt sie einen Teil afrikanischer Kultur.
Die African Night versucht dem Besucher möglichst viele Aspekte näher zu bringen. Das kommt bei den Gästen an. Der ein oder andere ist etwas weiter angereist und freut sich über die Sammlung an Eindrücken. "Ich höre gerne afrikanische Musik. Und deswegen haben wir uns gedacht, wäre das doch mal was", sagt ein Besucher.
Und ein anderer: "Sehr schön dekoriert, schön gemütlich, schöne Stimmung. Wir sind gespannt auf das, was jetzt gleich kommt." Das, was dann noch kommt, ist Tanz und Musik. Es braucht nicht lange und jeder steht von seinem Stuhl auf.
Bis in die Morgenstunden tanzen die Menschen gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern. Das ist ganze im Sinne von Organisator Marc François. "Afrika ist wirklich ein Erlebnis im Moment. Und das braucht die ganze Welt, jeder einzelne Mensch. Wir sind alle Afrikaner", sagt François.
Für ihn geht nach 30 Jahren nun eine Ära zu Ende. Es war nämlich das letzte Mal, dass der Tänzer und Kulturschaffende an der Organisation beteiligt war. Marc François blickt mit Optimismus auf die Zukunft des Festivals: "Solche Sachen, die muss man ganz mit Herz und Liebe machen. Und da ist auf jeden Fall eine von den jungen Leuten, die hat die Qualität und das Herz dafür. Die African Night lebt weiter".
Andreas Lejeune