Rumäniens Präsident Klaus Iohannis erhält nach langem Warten jetzt endlich den Karlspreis. Das Ganze steht schon seit Dezember 2019 fest. Aber die Verleihung musste wegen Covid insgesamt zwei Mal verschoben werden. Eine Karlspreis-Verleihung ist schon etwas sehr besonderes. Immerhin kann es jetzt endlich stattfinden. Es wird eher eine abgespeckte Zeremonie im Aachener Rathaus geben.
Politisch gesehen ist der internationale Karlspreis zu Aachen ein wichtiger Preis für Europa. Als der rumänische Staatspräsident ihn verliehen bekommt, ist von der Karlspreis-Stiftung deutlich gemacht worden: Er gilt als "herausragender Streiter für die europäischen Werte und als Brückenbauer zwischen Ost und West". Außerdem gibt Iohannis, wenn man sich die Lage des Rechtsstaats in Mittel-Ost- und Süd-Ost-Europa anschaut, sehr viel Hoffnung.
Ursprung des Karlspreises
Hinter jedem Preis steckt auch immer eine Geschichte - ein Grund, warum es den Preis überhaupt gibt. Der Initiator vom Karlspreis war Dr. Kurt Pfeiffer. Um zu wissen, warum er den Preis ins Leben gerufen hat, muss man ein wenig zurück in die Geschichte gehen. Als Grenzstadt hat Aachen damals die Schrecken des Zweiten Weltkrieges schon sehr stark mitbekommen. Wochenlang war die Stadt Kriegsschauplatz und die Bevölkerung wurde auch zwangsevakuiert. 1944 wurde die Stadt von den Alliierten befreit und die Einwohner haben auf eine Besserung der Zustände gehofft. Genau das war der Ausgangspunkt für Dr. Kurt Pfeiffer. Er hatte angefangen, darüber nachzudenken, wie er und seine Freunde das politische Geschehen in Europa mitbestimmen können. Das Resultat daraus ist der internationale Karlspreis zu Aachen.
Der Name Karlspreis kommt von Karl dem Großen - das, weil er als Einiger Europas gilt. Karl der Große hat Ende des 8. Jahrhunderts Aachen zu seiner Lieblingspfalz gewählt. Die Stadt weist auch zu Recht auf die frühe europäische Bedeutung hin. Genau deswegen wird der Karlspreis auch in Aachen verliehen.
Jugendkarlspreis
Am Donnerstag wird auch der Jugendkarlspreis verliehen. Den Jugendkarlspreis gibt es seit 2008. Der größte Unterschied ist, dass man sich für den Preis bewerben kann. Es gibt vom Europäischen Parlament und der Karlspreis-Stiftung jährlich einen Wettbewerb. Der richtet sich an junge Menschen in allen EU-Mitgliedstaaten. Dort werden dann verschiedene Projekte vorgestellt für die europäische Verständigung. Wer den Wettbewerb gewinnt, entscheidet dann eine Jury.
Jeder kann sich bewerben. In diesem Jahr gibt es sogar so viele Bewerber wie noch nie - insgesamt sind 400 Bewerbungen eingegangen. Aber wichtig zu wissen ist, dass man sich da schon unter Beweis stellen muss. Immerhin dient der Jugendkarlspreis dazu, dass auch die Jugendlichen Europa mitgestalten sollen. Den letzten Jugendkarlspreis hat die italienische Radiosendung Europhonica IT 2019 verliehen bekommen.
Marlène Andrée Gas