In seiner jetzigen Form mache das Lohngesetz es unmöglich, Lohnverbesserungen für Arbeitnehmer überhaupt zu verhandeln. Das sagt der Regionalsekretär der CSC Lüttich-Verviers-Ostbelgien , Marc Niessen. "Wir waren auch vor heute unterwegs: Vor ein paar Monaten am Parlament in Eupen, auch wenn die DG nicht zuständig ist, aber auch die Politiker hier können ihre Politiker zum Reden auffordern."
"Unser Problem mit dem Lohngesetz ist, dass es uns in seiner jetzigen Form nicht erlaubt, in vernünftige Tarifverhandlungen hineinzugehen und Lohnverbesserungen zu verhandeln. Die Marge, die wir zu verhandeln hatten, hat nur noch wenige Zehntelprozente betragen. Es ist unmöglich, einen vernünftigen Fortschritt zu machen."
Wem das Gesetz in seiner jetzigen Form nutze, werde klar, wenn man es sich etwas näher anschaut, so die CSC: Denn so werden die Löhne und Gehälter seit einem viertel Jahrhundert künstlich niedrig gehalten, während die Aktionäre und Investoren Milliardenbeträge einstreichen.
Die Forderung der CSC: "Das Mindeste wäre, die Lohnnorm zu einem Indikator zu machen, der bei Tarifverhandlungen zur Orientierung dienen kann, aber keine harte Grenze mehr darstellt. Wenn die Sozialpartner am Verhandlungstisch sitzen, dann müssen sie frei und auf Augenhöhe miteinander debattieren können- immer im besten Interesse für das Unternehmen, aber eben auch im Interesse seiner Mitarbeiter!"
Raffaela Schaus