Im Containerpark in St. Vith stehen noch alle Vorrichtungen für die PMK-Abfälle. Bis zum 1. Oktober werden sie jedoch aus den Wertstoffhöfen der Eifel verschwinden. Dann nämlich werden Plastikflaschen und Co. nur noch an der Haustüre eingesammelt, in dem dafür vorgesehenen blauen Sack.
Aber was genau darf da jetzt alles rein? "Noch immer PMK-Abfälle, also Plastikverpackungen, Metallverpackungen und Getränkekartons. Das wurde jetzt auf jegliche Plastikverpackungen ausgeweitet. Hinzu kommen jetzt auch Plastikfolien oder Schalen von Fleisch oder Käse. Das alles wird dann in ein Sortierzentrum gefahren und maschinell getrennt", erklärt Catherine Bettendorff von Idelux.
Aber längst nicht alles darf in den blauen Sack, sagt Bettendorff. "Das sind zum Beispiel Reinigungsprodukte, die eine Kindersicherung als Verschluss haben. Oder aber Produkte, die die Zeichen 'entflammbar' oder 'ätzend' tragen - die sollen weiterhin zum Recypark gebracht werden."
Mit erdgasbetriebenen Fahrzeugen wird Idelux die Eifelgemeinden abfahren. Die Strecke wird vorher so nachhaltig wie möglich geplant. Das Sortieren, das bisher vom Bürger übernommen wurde, wird jetzt im Nachhinein maschinell passieren. Das sei aber definitiv kein Rückschritt, meint Catherine Bettendorff.
"Ich kann verstehen, dass dieser Eindruck am Anfang entsteht. Ich kann aber beruhigen, dass es kein Schritt zurück ist. Es wird ja weiterhin sortiert, nur eben im Nachhinein und maschinell. Früher wurden in den Recyparks sieben Fraktionen an Verpackungsmaterial gesammelt, jetzt wurde es auf 14 erweitert. Es sind also mehr Recyclingmöglichkeiten entstanden und das ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorne."
Drei Pilot-Gemeinden haben das System in der Provinz Luxemburg im Vorfeld getestet. Dabei ist herausgekommen, dass durch die Einführung des blauen Sacks 30 Prozent mehr PMK-Abfälle gesammelt werden können.
Ziel durch die Einführung des neuen blauen Sacks in der Eifel ist es, bis zu 24 Kilogramm Verpackungen pro Person und Jahr zu recyceln. So soll auch Menschen, die nicht zum Wertstoffhof fahren können, die Chance gegeben werden, Plastikmüll zu recyceln.
Jeder Bürger wurde im Vorfeld über die Änderung informiert und hat zwei blaue Säcke und einen Gutschein erhalten, der noch bis Ende des Monats einlösbar ist.
Der neu gewonnene Platz im Wertstoffhof wird in Zukunft für andere Materialien, wie Matratzen oder Gips, genutzt.
Lena Orban
Und ich dachte die Eifel ist der Drehpunkt Ostbelgien...
Wir im Norden haben dieses System schon seit Jahren... und es funktioniert eigentlich ganz gut. Es gibt immer Ausnahmefälle.
Warum müsste also noch ein "Pilotprojekt" getestet werden??