ProDG-Fraktionsvorsitzender Freddy Cremer versuchte, es sportlich zu erklären. Wie im Staffellauf sei jetzt die Zeit die Übergabe des Staffelstabs geregelt durchzuführen. Der Stabwechsel ist für ihn der Personalwechsel auf drei Positionen. Petra Schmitz, Joseph Hilligsmann und Alfons Velz legen ihr politisches Mandat zu Beginn des neuen Jahres nieder.
Für alle drei fällt der Rückzug schwer. Die Gründe sind dabei unterschiedlicher Natur. "Ich habe diese Nacht nicht so gut geschlafen, das ist schon nicht so eine ganz einfache Entscheidung", sagt Petra Schmitz. "Es ist für mich eine Zeitfrage. Ich bin letztes Jahr Schulleiterin an der Grundschule Kettenis geworden - eine sehr schöne, aber anspruchsvolle Aufgabe. Und beides zu vereinbaren, ist für mich, nach meinen Ansprüchen, einfach schwierig."
Während Petra Schmitz wegen beruflicher Gründe das Parlament verlässt, sind es für Joseph Hilligsmann private Gründe, die ihn zum Rückzug aus dem Parlament bewegen. So will er gemeinsam mit seiner Frau in Pension gehen. "Ich bin als Mandatar gerne hier gewesen, wir haben auch sehr viel Spaß gehabt, aber es ist schon anstrengend. Viele Leute wissen gar nicht, was das heißt, drei, vier Mal die Woche zum Parlament zu kommen in die verschiedenen Ausschüsse und so weiter", so Hilligsmann. " Ein zweiter großer Punkt ist mein Alter. Ich werde jetzt im Januar 67 Jahre alt und ich glaube, es ist einfach jetzt Zeit aufzuhören."
Alfons Velz hatte das Amt letztes Jahr nach dem Rücktritt von Harald Mollers übernommen und hatte damals bereits angekündigt, nach einem Jahr Platz zu machen für die Jugend. "Ich werde aber trotzdem politisch aktiv bleiben. Im Vorstand, wenn man mich noch mag, bis zu meinem Lebensende. Ich werde das Interesse nicht verlieren."
Die drei Nachrücker stehen ebenfalls bereits fest. Kathy Elsen, Lisa Göbbels und Raymond Heiners sollen 2022 übernehmen.
Bewegung gibt es aber nicht nur beim Personal. Auch die Partei macht sich auf den Weg durch die DG mit einer Dialogrunde durch alle ostbelgischen Gemeinden. "Wir wollen auf die Bürger zugehen, wir wollen mit ihnen diskutieren", erklärt Fraktionsvorsitzender Freddy Cremer. "Nach all den Einschränkungen, die es gegeben hat, wollen wir jetzt wieder den direkten und systematischen Dialog mit den Bürgern suchen. Wir als Fraktion sind davon überzeugt, dass wir diese Feedback-Kultur brauchen, um unsere Aufgabe ausführen zu können."
Daneben hat die Partei für die zweite Hälfte der Legislaturperiode fünf politische Schwerpunkte gesetzt. So soll unter anderem der Klimaschutz, der geplante Glasfaserausbau und die Seniorenpflege im Mittelpunkt stehen. Auf die ProDG-Fraktion scheint eine spannende Sitzungsperiode zu zukommen.
Robin Emonts