Die niederländische Provinz Limburg hat den defizitären Flughafen in Maastricht jahrzehntelang über Wasser gehalten. Auf Ersuchen der niederländischen Provinzregierung wird jetzt zum ersten Mal eine Studie in Auftrag gegeben, die auch die mögliche Schließung des Maastricht-Aachen-Airports (MAA) beinhaltet. Bisher ging es immer nur darum, wie sich der Flughafen anders positionieren kann. Im Januar wurde sogar noch eine Studie veröffentlicht, die eine Konzentration auf den Frachtverkehr als Vorschlag hatte. Aber es gab auch die Idee, sich auf den kleinen Freizeitflugverkehr, die Flugzeugwartung oder die Ausbildung zu spezialisieren.
Neu ist jetzt, dass ein endgültiges Aus für den über 75 Jahre alten Flughafen auch in Frage kommt, denn der Flughafen ist nicht nur defizitär. Kritiker sagen seit Jahren, dass der MAA keinem öffentlichen Interesse dient und nur Unannehmlichkeiten für die Umgebung verursacht. Fast nirgendwo liegt ein Flughafen so nah an den Wohnhäusern wie in Süd-Limburg. Wer von Limburg aus fliegen möchte, hat auch zahlreiche Alternativen, zum Beispiel Eindhoven, Köln, Düsseldorf oder halt Lüttich. Zudem werden auch die Beschäftigungszahlen im Zusammenhang mit dem Flughafen überschätzt, heißt es.
Die Zeit drängt jedenfalls. Bis Mai im nächsten Jahr muss die niederländisch-limburgische Provinzregierung entscheiden, ob der Flughafen eine Zukunft hat. Denn zu diesem Zeitpunkt steht auch eine millionenschwere Renovierung der einzigen Start- und Landebahn auf der Agenda.
Konkrete Pläne für eine alternative Raumnutzung gibt es noch nicht. Man will aber bei der Suche nach Alternativen die soziale Kosten-Nutzen-Analyse nicht aus den Augen verlieren. Eine Idee, die im Raum steht, ist der Bau von Wohnungen oder Bildungseinrichtungen.
destandaard/mz