Die Entbindungen können bis auf Weiteres in der Clinique CHC Heusy erfolgen, die zum selben Krankenhausnetzwerk gehört wie Eupen. In Heusy werden einige Hebammen aus Eupen das Team verstärken, um eine Begleitung in deutscher Sprache zu gewährleisten.
"Wir haben uns für Heusy entschieden, zum einen aus einem geografischen Grund: Es ist ein relativ kurzer Abstand für unsere Patienten", sagt Philippe Felten, der Direktor der Krankenhäuser Eupen und St. Vith. "Zweiter Punkt: Wir sind Teil eines Netzwerks. Außerdem hat Heusy eine moderne Entbindungsstation und die Kapazität."
Die Betreuung vor und nach der Geburt wird in Eupen beibehalten. Das Kinderärzteteam am St.-Nikolaus-Hospital kümmert sich um die Betreuung der Neugeborenen, sobald sie die Entbindungsstation in Heusy verlassen haben.
Geburten sind in Eupen aber nur noch bis zum 27. September möglich. Die Direktion des Eupener Krankenhauses geht davon aus, die Entbindungsstation voraussichtlich in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres neu starten zu können.
"Wir suchen jetzt Gynäkologen, um eine neue Mannschaft zu haben, aber das wird noch dauern", sagt Felten. Bis zur Neueröffnung soll die Entbindungsstation in Eupen auch infrastrukturell erneuert werden. Das Krankenhaus möchte die Zeit nutzen, um die Abteilung zu renovieren und zu modernisieren.
Mit einigen Gynäkologen, die auch Deutsch sprechen, stehe Philippe Felten auch schon in Kontakt. Für eine neue Entbindungs-Mannschaft brauche es aber vier bis fünf neue Ärzte.
Der Fachkräftemangel bleibt also die größte Herausforderung für den neuen Direktor der Krankenhäuser in der DG. Auch in St. Vith wird nach Ärzten und Pflegekräften gesucht. Die Gefahr, dass auch hier eine Abteilung ganz oder vorerst schließen muss, bestehe aktuell aber nicht.
rasch/km
Entbindungen in der französichsprachigen Clinique CHC Heusy (?!!) obwohl es im nahe Aachen jede Menge deuschsprachigen Kliniken bzw. Entbindungsstationen gibt!
Das St Nikolaus Hospital Eupen, die "Top" Klinik' in Ostbelgien .... für diejenigen die es noch glauben!
In meinen Augen macht der Strukturwandel auch nicht vor den Krankenhäusern halt. Ob man es Sparzwänge oder Austerität nennt ist egal. Der Gesundheitssektor leidet unter Geldmangel und den gleichen wirtschaftlichen Zwängen, die auch in der Privatwirtschaft gelten. Und das nach einer Pandemie, die ausreichend belegt haben sollte, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitswesen für unsere Gesellschaft ist und dass der Bereich finanziell wesentlich stärker gestützt werden muss. Wenn die Regelung der ehem. Ministerin De Block zur Geburtenquote nicht wie ein Damoklesschwert über der Geburtenstation des Eupener KH schweben würde, hätte die Direktion der beiden ostbelgischen Krankenhäuser es wesentlich leichter Gynäkologen für sich zu gewinnen. Aber wer will schon als Arzt etwas in Eupen aufbauen, wenn die Zukunft des Standortes ungewiss ist...