12 Kommentare

  1. Da pflichte ich Frau Tilgenkamp ... und Herrn M. Scholzen bei.
    Endlich mal "jemandin/jemand" in herausgehobener Funktion, "die/der" sich traut, das auszusprechen, was die allermeisten denken, wenn man sich so umhört.

    Dieses penetrante "Prokuratorinnen und Prokuratoren" (Warum werden die Frauen immer zuerst genannt? "Soldatinnen und Soldaten" = "Ladies first" beim Sturmangriff?), "Prokurator:innen", "ProkutatorInnen",
    Prokurator-innen", "Prokurator/innen" nervt nur, zumal, wenn jeder (und natürlich jede) nach ihrem/seinem Gusto schreibt.

    Beim einem längeren Text stört es den Lesefluss ungemein, wenn "man/frau" oder "frau/man" alle Naselang über solche Konstruktionen stolpert.

    Frage: Wer hat das eigentlich beschlossen?

    Im Übrigen wird die deutsche Sprache nicht nur dadurch regelrecht verhunzt:
    Katastrophale Rechtschreibkenntnisse, gefördert durch sogenannte Rechtschreibreformen, völlig überflüssige Fremdwörter, "Verenglischung",

    Hier ein Zitat, das die Absurdität dieser "gendergerechten" Ausdrucksweise parodiert:

    "Wenn man/frau mit seinem/ihrem Partner/in zusammenleben möchte, dann wird er/sie zu ihr/ihm in seine/ihre Wohnung ziehen.
    Wenn frau/man mit ihrem/seinem Partner/in zusammenleben möchte, dann wird sie/er zu ihm/ihr in ihre/seine Wohnung ziehen."

  2. Herr Schleck, ich geniesse es, mich Ihren Ausführungen anschließen zu können!

    Wer diese Gender- Aufführung beschlossen hat, werden wir wohl nie erfahren. Ich vermute da irgendwelche manipulativen Weltverbesserer hinter. Vermutlich wird auch gegendert, um zu proklamieren, das man "dazu" gehört und man ganz besonders angepasst ist.

    Gerne greife ich Ihren Gedanken auf, warum die Frauen zuerst genannt werden sollen. Das erschließt sich mir auch nicht. "Sehr geehrte Herren und Damen!" finde ich auch akzeptabel! Den Prinzessinnen- Bonus gibt es ja in der Gleichberechtigung nicht mehr. Kavaliere haben auch ausgedient.
    Mal gespannt, was die Damen davon halten.

  3. Herr Schallenberg
    Herr Schleck

    Keine Ahnung, wer dieses Gendern erfunden hat. Wahrscheinlich Leute, die eine Daseinsberechtigung und staatliche Zuschüsse brauchten. Da wurde wie so oft ein Problem einfach kreiert. Mit der Gleichberechtigung Mann-Frau hat das nichts zu tun, denn es ändert sich nichts in der Realität. Die Lohngerechtigkeit ändert sich nicht durch Gendern. Das ist eine reine Fassade.

  4. Mich stört es ganz massiv, dass Frauen in der deutschen Sprache hierzulande kaum vorkommen. Ich bin Bürgerin, Wählerin, Steuerzahlerin, ich bin eine Frau. Ich möchte weder sprachlich ignoriert noch nur gönnerhaft "mitgemeint" sein, sondern angesprochen werden als das, was ich bin. Die Sprache bestimmt nämlich das Denken. Sie machen es sich da mit Verlaub ein bisschen einfach, sehr geehrte Kommentatoren. Ob ich an erster oder an letzter Stelle genannt werde, ist mir übrigens völlig egal.

  5. @Renate Brendt:
    Bisher schloss das generische Maskulinum jeden mit ein, egal ob Mann, Frau, X,... Ich glaube, dass keiner der das generische Maskulinum benutzt, es tut um Frauen auszuschließen.
    Seit einigen jahren beginnen wir zu "gendern". Vieles muss doppelt ausgedrückt werden, und das macht Sätze sehr schwerfällig und auch unverständlicher.
    Was wir mit dem Gendern dan erreichen, ist, dass es das generische Maskulinum nicht mehr gibt. Wir sprechen Männer und Frauen direkt an.
    Es wird nicht lange dauern, dann kommen Menschen mit denm Geschlecht X, und fühlen sich ausgeschlossen. Die haben auch recht dann, weil das generische Maskulinum abgeschafft wurde, und sie echt nicht mehr angesprochen werden.
    Dann wird nicht alles doppelt sondern dreifach genannt werden müssen.
    Übrigens, in Thailand sind Transgender nochmals in 15 verschiedene Gruppen aufgeteilt. Wehe, dies wird dan auch noch hier gefordert. Sätze werden unendlich lang werden.

  6. Kann man (meinetwegen auch frau) sich damit abfinden, dass es im Alltag ziemlich egal ist, mit welchen primären Geschlechtsmerkmalen ein Mensch durchs Leben läuft?

    Zum eigentlichen Artikel: Der Gesetzgeber wird sich etwas dabei gedacht haben, als er die Amtszeit von Prokuratoren deckelte!

  7. @Renate Brendt:
    Ist es nicht genau anders herum? Jahrzehntelang war ich ein Wähler, ein MENSCH, wie jeder andere ab einem bestimmten Alter, der wählen durfte. Erst seit ich Wählerin bin, denke ich, also war ich früher gar nicht gemeint, wenn man von den Wählern sprach? Oder wann fordern sie eine Menschin? Oder wie fanden Sie sich mit dem Neutrum Mädchen zurecht? Das stört scheinbar niemanden. Die deutsche Sprache, bekannt für ihre abgehakte Sprechweise, wird dadurch unerträglich: geprochen, wie gelesen und geschrieben. Wie gesagt, an den Gehältern und den Führungsrollen sollte man was machen, dann wäre ich gleichberechtigt. Ich bin ein Mensch mit verschiedenen Rechten, fertig, aus.

  8. Selten bin ich geneigt, Frau van Streaten zuzustimmen, dieses Mal jedoch schon.

    Was ist denn nun die korrekte Schreibweise:

    - Bürger / Bürgerinnen
    - Büger/-innen
    - BürgerInnen
    - Bürger*innen (siehe u.a. die taz)

    Wenn man das Gendern konsequent durchhält, wirken die Texte gelinde gesagt ziemlich schräg.

  9. Und Frau Brendt, zu "Frauen in der deutschen Sprache hierzulande..." möchte ich noch bemerken: wie unglücklich müssten Sie sein, wenn Englisch Ihre Mutterspache wäre? Dort gibt es teacher, friends und viele andere. My american friend Shelly spricht oft von Ihrem "friend Tom" oder auch von "friend Ann", Sogar viele Namen sind übrigens neutral und werden gleichermaßen für Mädchen wie Jungen benutzt. Ist das nicht die wirkliche Gleichberechtigung, da wo es überhaupt keine Rolle spielt, welche primären Geschlechtsorgane man hat?
    Seit Jahrhunderten wurden Männer und Frauen nicht auf Schritt und Tritt so auseinanderdividiert, wie heute.
    Um beim teacher zu bleiben, es gab schon immer Lehrerinnen in Deutschland, aber die wurden seinerzeit bis in die 50er auch arbeitsrechtlich unterschiedlichlich behandelt: Lehrerinnen, die heirateten, mußten unverzüglich ihren Job aufgeben, wie hätten sie sonst ein Vorbild für die Kinder sein können, wer hätte dann den Mann versorgt, wie es sich gehörte?

  10. Gendern entspricht dem aktuellen Zeitgeist. Eine reine Äußerlichkeit, die keinen Einfluss auf das tägliche Leben hat. Die Stimme eines/einer Wähler/in ist die gleiche.

    In die gleiche Kategorie Nonsens fallen auch Mikroaggressionen. Oder auch das Umbenennen von Produkten (Zigeunersauce), Strassennamen (Mohrenstrasse) und dergleichen. Rassismus und Diskriminierung kann man so nicht Bekämpfen.