1,3 Millionen Euro sind bislang für die Opfer der Flutkatastrophe in Eupen gespendet worden. Das gaben der Vinzenz Verein Eupen, der Bürgerfonds Ostbelgien der König-Baudouin-Stiftung und das ÖSHZ Eupen in einer gemeinsamen Bilanz bekannt. Wie diese Zusammenarbeit entstanden ist erklärt Bruno Creutz, Präsident des Vinzenz Verein Eupen: "Die Zusammenarbeit ist ganz einfach. Freddy Genten vertritt den Bürgerfonds Ostbelgien der König-Baudouin-Stiftung. In deren Verwaltungsrat bin ich auch drin und ich bin der Präsident des Vinzenz Verein Eupen. Wir haben uns direkt am ersten Tag der Katastrophe mit dem Grenzecho zusammengetan, haben gesagt: Wir starten diese Sache zusammen. Das ist keine Sache für eine kleine Gesellschaft. Und haben dann auch direkt Kontakt zum ÖSHZ aufgenommen und gesagt: Hier hält Ostbelgien zusammen mit den Grenzgemeinden."
Dabei wird darauf geachtet, dass das Geld das für Eupen gespendet wurde, auch in Eupen bleibt. Die Gelder, die auf den Konten des ÖSHZ und des Vinzenz Vereins eingegangen sind, werden in der Gemeinde Eupen ausgezahlt. Mehr als 4.000 Personen, darunter auch Unternehmen, hätten eine Spende an eine der drei Hilfsorganisationen überwiesen. Dieses Geld werde dort ankommen, wo es benötigt werde, sagte Freddy Genten, Koordinator des Bürgerfonds. Der Bürgerfonds Ostbelgien der König-Baudouin-Stiftung unterstützt seinerseits auch über die Grenzen der DG hinaus. So Freddy Genten: "Unser Wirkungsbereich sind auch die Nachbargemeinden in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Luxemburg. Und darum sind wir auch in Baelen tätig geworden, wo Membach ja stark betroffen wurde, Plombières mit Moresnet und in Deutschland, die Gemeinde Hellenthal haben wir auch unterstützt. Das ist ein Zeichen für die Hilfsbereitschaft über die Grenzen hinaus."
Das ÖSHZ hat aus logistischen Gründen die Auszahlungen übernommen: "Aus logistischen Gründen hat das ÖSHZ Eupen die Entgegennahme der Anträge, ihre Prüfung und die Auszahlung übernommen. Die Anträge werden beim ÖSHZ eingereicht und dort geprüft. Beispielsweise, ob der Antragsteller zu dem Zeitpunkt der Naturkatastrophe in Eupen gemeldet war, ob nur ein Antrag pro Haushalt eingereicht wurde und ob die Angaben dem entsprechen, was aus den betroffenen Vierteln gemeldet wurde", erklärt Martine Engels, Präsidentin des ÖSHZ Eupen.
Über 580 Anträge wurden eingereicht. 400 sind bislang ausgezahlt worden. Gut 130 Anträge wurden abgelehnt. Dies passiert wenn zum Beispiel ein Haushalt mehrere Anträge einreicht. Der Rest befindet sich noch in der Prüfungsphase. Dort werden auch beispielsweise Fragen beantwortet wie "Ist das Haus noch bewohnbar? Ist die Kleidung der Betroffenen unbrauchbar? Sind die Möbel unbrauchbar? Sind Kinder in dem Haushalt wohnhaft? Und sind die Elektrogeräte unbrauchbar?". Alle Anträge werden bearbeitet und jeder erhält eine Antwort per Brief. Das ÖSHZ bittet darum, auf diesen Brief zu warten. So könne man die Anträge effizienter bearbeiten. "Wenn man das Schreiben über den Stand der Dinge seines Antrags erhalten hat, wird es die Möglichkeit geben, sich an das ÖSHZ zu wenden, wenn man nachweislich belegen kann, dass der Schaden nicht der ausgezahlten Summe entspricht. Dann werden wir die Möglichkeit haben, uns die Fälle individuell anzuschauen und zu prüfen, wie die Situation im Einzelfall ist", so Martine Engels.
Summen zwischen 500 und 2.500 Euro werden im Rahmen der Soforthilfe ausgezahlt. Genauer gesagt sind 750.000 Euro an Eupener Flutopfer ausgezahlt worden. Hinzu kommen 145.000 Euro in den Grenzgemeinden. Die Summe soll sich demnächst nochmal um 25.000 Euro erhöhen. Dabei sind alle Beteiligten überwältigt von der Großzügigkeit der Spender. Wer noch spenden will und kann, darf das gerne. Denn in naher Zukunft soll auch zusätzliches Geld für besonders schwer Geschädigte zur Verfügung gestellt werden.
mitt/cd/ch