Auel (um 8:30 Uhr am RAVeL), Elsenborn (um 8:30 Uhr an der Kirche), Bütgenbach (8:45 Uhr Parkplatz Touristinfo), St. Vith (9:30 Uhr am Triangel), Emmels (9:45 Uhr vor der Kirche) und Born (um 9:45 Uhr an der Kirche) - das sind die Treffpunkte, an denen sich möglichst viele Radfahrer am Samstagmorgen zu einer Sternfahrt aufmachen sollen, um in der Praxis zu erproben, an welchen Stellen es für sie gut läuft und wo es eventuell noch hakt. "Wenn wir an diesen Treffpunkten starten, ist auch immer einer von der Ecolo-Lokalgruppe dabei und die Idee ist, unterwegs nochmal zu schauen, was schon sehr gut funktioniert und was sich verbessern muss. Da ist Auel schon das beste Beispiel: Wir starten dort und nicht in Burg-Reuland, weil es gerade schwieriger geworden ist, da die Anbindung gerade für Kinder auf dem Fahrrad zu gewährleisten ist", erklärt Fabienne Colling von der Ecolo-Lokalgruppe Eifel.
Das liegt daran, dass eine Brücke vom Juli-Hochwasser so stark beschädigt wurde, dass sie abgerissen werden musste. Nicht überall sind die Schwierigkeiten so offensichtlich. In St. Vith angekommen sollen sich die Radfahrer am Samstag dann gleich wieder auf den Weg machen: diesmal im Stadtgebiet: "Da gehört uns für eine gewisse Zeit die Straße: Da dürfen wir über die Hauptstraße verschiedene Treffpunkte in einem Fahrradkorso abfahren. Wer an der Sternfahrt nicht teilnimmt kann um 10:30 Uhr am Triangel erscheinen und an diesem Fahrradkorso teilnehmen. Also dann machen wir uns nochmal alle gemeinsam auf den Weg", so Fabienne Colling.
Da trifft es sich, dass St. Vith (ebenso wie Eupen und Kelmis) als Pilotgemeinde ausgewählt wurde im Rahmen des Projektes "Wallonie cyclable", mit dem die Fahrradmobilität im Alltag gefördert werden soll. Den Veranstaltern geht es aber ausdrücklich um die Eifel insgesamt. Berthold Müller ist Mitglied im Ameler Gemeinderat: "Die Gemeinden sind sich dieser Thematik der sanften Mobilität schon bewusst, als großem Vorteil für unsere Region, vor allem im touristischen Bereich. Es geht uns aber nicht nur um den touristischen Aspekt, sondern dass auch vom Alltagsleben her einzubringen und vielleicht Anstöße zu geben, damit das noch optimiert wird."
Denn auch da sei das Thema inzwischen angekommen - auch in einer ländlichen Gegend wie der Eifel, so Berthold Müller: "Wir kennen Leute, die effektiv schon beruflich auch mit dem Rad unterwegs sind und sich also ganz bewusst jeden Tag dafür entscheiden, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Das ist nicht jedem möglich, es wird auch nicht jeder das machen wollen und können. Es hängt auch vom Wetter ab, aber unser Ziel ist, etwas anzustoßen, damit darüber nachgedacht wird."
Schulweg mit dem Rad
Aus erzieherischer Sicht könne damit gar nicht früh genug angefangen werden, findet Berthold Müller: "Da sollten wir wieder hinkommen, dass die Kinder sich ganz bewusst auf ein Fahrrad setzen beziehungsweise zu Fuß zur Schule gehen. So lässt sich dann auch das hinlänglich bekannte Verkehrschaos vermeiden, wenn die Kinder gebracht oder abgeholt werden. Das ist in unseren Augen eine Betrachtung wert. Aber da muss natürlich von den Verantwortlichen dafür gesorgt werden, dass es möglich ist."
Sanfte Mobilität ist aber mehr als nur Radfahren. Darum präsentiert sich bei dem Aktionstag am Triangel unter anderem auch die Skateschule St. Vith. Die Polizeizone Eifel stellt die Verkehrssicherheit in den Vordergrund: "Wir haben unter anderem auch einen Stand zum Carsharing, bei dem Courant d'Air über das aktuelle Projekt informiert. Wir haben Fahrradhändler, die verschiedene Konzepte vorstellen und um 13 Uhr einen interaktiven Workshop mit "Fahr mit", wo nochmal ganz gezielt Ideen gesammelt werden. Den ganzen Tag über können auch Ideen aufgeschrieben oder auch per E-Mail an die Ecolo-Lokalgruppe geschickt werden", so Fabienne Colling weiter.
Fabienne Colling und Berthold Müller unterstreichen, dass ihnen das Thema viel zu wichtig ist, um es durch die parteipolitische Brille zu betrachten: "Es ist eine Veranstaltung von Ecolo, aber für alle Bürger. In den Gemeinden ist es effektiv auch angekommen. Ich bin davon überzeugt, dass wir verschiedene Aspekte in den Gemeinden vorstellen und auf die Wichtigkeit der Umsetzung hinweisen können", schließt Berthold Müller ab.
Stephan Pesch