Partytime von 18:00 Uhr bis 0:30 Uhr - und das an fünf Abenden. So war die Prämisse der Veranstaltungsreihe „Sunset Garden“ am St. Vither Triangel. Doch schon nach zwei Abenden war Schluss. Das Hauptproblem: Die Lautstärke der Musik, die einige Anwohner doch gestört hat.
„Problem war, dass zu viele Beschwerden aus der Nachbarschaft kamen", so der Veranstalter Cédric Peters. "Es ist aber so, dass für Feste im Außenbereich ein bestimmter Pegel notwendig ist, vor allem bei der elektronischen Musik.“
Vor einer Absage wurde aber zuerst nach Alternativen gesucht. „Somit hat mir das Triangel angeboten, die Veranstaltung nach drinnen zu verlegen, aber das war nicht so einfach wegen der Covidregeln im Innenbereich. Und terminlich ist es nicht so einfach, weil es noch andere Veranstaltungen gibt.“
Daraufhin hat sich Cédric Peters von Merkur Events entschieden, die Partyreihe ganz ausfallen zu lassen. Das fanden übrigens auch die Verantwortlichen des Triangels schade. „Für uns ist das eine traurige Sache", sagt Jana Müsch von der Autonomen Gemeinderegie. "Wir möchten so viel wie möglich alle Genres unterstützen und jedem die Bühne geben. Aber es war sicherlich eine Entscheidung, die auf mehreren Faktoren beruht.“
Hier und da wird in den sozialen Medien angedeutet, dass die Stadt die Veranstaltung verboten habe. Auch dass Jugendliche oder verschiedene Musikstile diskriminiert werden, wurde schon vermutet. Jana Müsch versichert aber, dass sie jegliche Art der Veranstaltung unterstützen möchte.
„Es gab keine Absage von der Stadt. Wir haben den Veranstalter angesprochen, dass die Lautstärke eingehalten wird und man pünktlich aufhört. Aber natürlich: Man erwartet bei diesen Partys, dass die Bässe auf Pulle stehen. Dass der Veranstalter enttäuscht war, kann ich verstehen.“
Verstehen könne sie aber auch die Anwohner des Triangels. Durch den Fokus auf Außenveranstaltungen sei die Lärmbelästigung in diesem Sommer tatsächlich größer gewesen als sonst. Dennoch, gibt Cedric Peters zu bedenken, sei es an der Zeit Jugendlichen und Künstlern wieder mehr Raum zu bieten.
„Man zwingt Jugendliche, im Verborgenen zu feiern. Ich kann nicht verstehen, warum man nicht die Rahmenbedingung schaffen kann für Jugendveranstaltungen, wo dann kontrolliert wird: Die Lautstärke, der Konsum und die Covidregeln. Und auch die Künstler sind deprimiert. Ein Bekannter von mir hat genau 565 Tage nicht mehr vor Publikum gestanden. Er hatte sich natürlich total auf Sunset Garden gefreut.“
Freuen würde sich aber auch die Autonome Gemeinderegie vom Triangel, wenn das Veranstaltungsprogramm bald wieder möglichst bunt gestaltet und mehr nach drinnen verlagert werden kann. Jana Müsch: „Wir sind ein Kulturhaus mit Sälen im Innenbereich, die auch genutzt werden sollen. Das ist das Ziel.“ Ziel sei aber auch ein Gleichgewicht zu finden: zwischen den Interessen der Anwohner und dem kulturellen Angebot.
Raffaela Schaus