Das Hochwasser hat die Kinderkrippe des Regionalzentrums für Kleinkindbetreuung in der Eupener Unterstadt stark beschädigt. Schon in den letzten Jahren ist viel Geld in die Renovierung geflossen. Eigentlich sollte in dieser Woche der finale Anstrich gemacht werden. Stattdessen gehen die Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss aber wieder von vorne los.
"Die Kinderkrippe ist sehr stark betroffen worden von dem Hochwasser", erklärt die Leiterin der Kinderkrippe, Christine Koop. "Das Wasser stand fast 1,80 Meter hoch und ist mit einer großen Wucht durch die Krippe geschwommen, sodass viel beschädigt wurde und wir die Kinderkrippe erst mal nicht nutzen können."
Seit der Flutkatastrophe Mitte Juli hat sich schon viel getan. Mitarbeiter haben ihren Urlaub abgebrochen und die Trümmer aus dem Erdgeschoss wurden weggebracht. Nur ein paar Gartenstühle und Kinderrutschen blieben unbeschädigt.
"In der unteren Etage ist es so, dass fast alles ersetzt werden muss oder auch renoviert werden muss", berichtet die Krippenleiterin. "Das Gebäude ist nun komplett gereinigt. Im Moment sind Bautrockner dort, sodass das Gebäude so schnell wie möglich trocknet. Und dann planen wir den Wiederaufbau der Kinderkrippe." Allerdings müsse nach dem Trocknen geprüft werden, inwiefern das Gebäude sicher genug ist
Die Kinder und ihre Betreuer ziehen vorübergehend in das Verwaltungsgebäude des RZKB. Am 19. August soll die Kinderkrippe dort öffnen. Es bleibt also wenig Zeit, um die Büroräume in der Haasstraße kindgerecht und sicher zu gestalten.
In der Notsituation erfährt das RZKB aber auch Unterstützung. Sogar der deutsche Landkreis Vorpommern-Greifswald hat eine Spendenaktion für die ostbelgischen Partner ins Leben gerufen. Dazu die RZKB-Direktorin Eliane Richter: "Wir sind froh, dass es Interesse gibt. Es ist wunderbar zu sehen, dass die Leute uns unterstützen wollen."
Die Kinderkrippe betreut knapp 40 Kleinkinder und die Familien sind auf das Betreuungsangebot angewiesen. Auch als Arbeitgeber steht das RZKB in der Verantwortung für seine Mitarbeiter. "Es gibt Mittel, die wir jetzt sofort einsetzen müssen, um die Krippe hierhin zu bringen. Natürlich sind wir versichert, aber die Frage ist, wie werden wir diese Katastrophe bewältigen und uns in Zukunft anders aufstellen müssen als VoG, um solche Katastrophen stemmen zu können", so die Direktorin des RZKB, Eliane Richter.
Die Unterbringung in der Haasstraße ist vorübergehend wohl die beste Lösung. Um für künftige Notsituationen gewappnet zu sein, bedarf es aber langfristiger Lösungen und sorgfältiger Überlegungen.
cs/rasch