In der alten Malmedyer Straße herrscht reger Betrieb. Kurz vor der Einfahrt ins Kabelwerk steht ein Container und eine Camionette vor einem Wohnhaus. Innen ist einiges los. Gesprochen wird englisch und niederländisch. Etwas untypisch für die Region. Bei den Personen, die dort fleißig mithelfen, handelt es sich um Fans von Zulte Waregem, die bei der AS Eupen ihre Hilfe angeboten hatten.
Bei der AS stieß die Aktion auf regen Zuspruch. "Der Kommunikationsbeauftragte von Zulte Waregem hat uns eine Mail geschickt und eine große Aktion geplant unter dem Motto 'Sport hilft Sport' und wir sind natürlich sehr gerührt, dass die Helfer die lange Fahrt auf sich genommen haben, um in Eupen zu helfen", erklärt die AS-Fanbeauftragte Jessica Loo, die die Aktion betreut.
Knapp 200 Kilometer trennt die beiden Vereine voneinander. Zultes Fanbeauftragter Christophe Devolder wollte aber unbedingt helfen. Aber warum gerade Eupen? In anderen Regionen würde es schon Hilfe geben, antwortet Devolder, und zuerst habe man ja auch an den Sport gedacht, also Sport hilft Sport. Zurecht sei man jetzt also in Eupen, da hier auch viel Hilfe benötigt würde und sie eben die Möglichkeit hätten zu helfen. Und Christophe Devolder ist genau der Richtige dafür. Er ist nämlich Handwerker und weiß, was zu tun ist.
Seine Aktion hat jedenfalls auch in Zulte einigen Anklang gefunden. Am Donnerstagmorgen sind 15 Personen aufgebrochen und haben sich nach Eupen begeben. Die Hälfte davon bleibt am Donnerstagabend in Eupen, die andere Hälfte fährt nach Waregem zurück. Dafür kommen am Freitag andere helfen - eine kleine Auswechslung, so Devolder.
Die Hälfte der Personen, die in Eupen bleibt, wird auch bei der AS übernachten. "Sie schlafen bei uns am Kehrweg und wenn wir noch mehr Aufträge finden, dann kommen sie auch nächste Woche wieder", freut sich Jessica Loo. "Es ist tatsächlich schwierig, die Arbeit zu finden, aber hinter geschlossenen Türen ist noch viel Arbeit."
Der Sport verbindet also auch in Zeiten der Krise. Da ist es auch egal, welchen Verein man anfeuert, jetzt zählen nur die Menschen.
Robin Emonts