Die Hochwasserkatastrophe hat nicht nur viel Zerstörung gebracht, sondern auch zahlreiche Menschen mobilisiert, die bei den Aufräumarbeiten mitgeholfen haben und weiterhin helfen. Noch brauchen nämlich immer noch einige Menschen, Unternehmen und Sportvereine Hilfe. Da weiterhin Arbeiten anstehen, wird auch weiterhin ein Essen für die Betroffenen und Helfer angeboten.
Irmep bleibt Anlaufstelle
Insgesamt bleibe die Irmep die Anlaufstelle für alle, so Schöffin Catherine Brüll. "In der Irmep gibt es warmes Mittagessen für die Betroffenen vor allem, aber auch die Helfer. Dort haben wir auch unseren Infostand untergebracht, der vom ÖSHZ, von Freiwilligen aus dem Viertelhaus und von Info Integration betreut wird. Die Ansprechpartner haben alle praktischen Infos, stehen aber auch für Gespräche bereit. Geöffnet ist immer von 11 bis 15 Uhr", erklärt Brüll.
"Auch wenn man Hilfe braucht, kann man sich dort melden. Das wird dann dort angeschlagen und man versucht weiterhin, die Helfer zu koordinieren, aber das kommt eigentlich gar nicht mehr so viel an." Vielmehr sollten Hilfesuchende, aber auch die, die ihre Hilfe anbieten wollen, auf Facebook die Seite "Eupen Hilft!" aufsuchen, da dort ein schneller Austausch stattfinden kann.
Hausmüll wird normal abgeholt
Bis zum Wochenende haben Betroffene dann auch noch die Zeit, von den Containern zu profitieren, die von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Wer also noch etwas entsorgen will, sollte das jetzt tun. Im Anschluss müssen sich Anwohner dann selber um Container kümmern.
Um den normalen Hausmüll müssen sich Betroffenen wiederum keine Sorge machen. "Das Angebot von Bisa mit den grünen Säcke und auch das Angebot von Intradel mit den blauen und durchsichtigen Säcken und Kartons wird weiterlaufen", erklärt Brüll. "Langesthal oder Hütte werden sie mit kleineren Wagen fahren. Das gilt auch für die Oberstadt, wobei da die Zugänglichkeit in den betroffenen Gebieten einfacher ist."
Instandsetzung der Brücken
Für die betroffenen Gebiete, die zurzeit schwer zu erreichen sind, da die Brücken noch gesichert oder erneuert werden müssen, möchte man schnellstmöglichst Lösungen finden. So soll der Zugang zum hinteren Ortsteil Hütte bald einspurig möglich sein. Die Brücke hatte höchste Priorität und man wartet auf letzte Arbeiten, um die Brücke provisorisch zumindest zugänglich zu machen, damit auch LKWs anfahren können.
Genauso laufen die Arbeiten im Langesthal auf Hochtouren. Die Verbindungsbrücke Bellmerin wird noch diese Woche von Tauchern kontrolliert, danach überlegt man sich Maßnahmen, um die Brücke zu stabilisieren.
Abriss von Haus im Seisseleveedel
Eine schlechte Nachricht gibt es aus dem stark beschädigten "Seisseleveedel". Ein Haus direkt am Eingang des Kabelwerks muss abgerissen werden. Ob es noch mehr Abrisse werden, ist immer schwer abzuschätzen, so Bauschöffe Michael Scholl.
"Ich sehe derzeit keine weiteren Häuser, die unbedingt abgerissen werden müssten, aber das ist auch eine Sache, die sich vielleicht erst in den nächsten Tagen oder Wochen herausstellen wird", meint Scholl. "Viele Häuser bekommen noch beim Trocknen Rissbildungen, was ja auch ganz normal ist bei der Masse Wasser, die in den Häusern drin war. Wir müssen das von Tag zu Tag neu einschätzen."
Städtische Infrastrukturen
Ehe die städtischen Infrastrukturen in der Unterstadt wieder hergestellt seien, würden noch Monate, wenn nicht sogar Jahre vergehen, glaubt Scholl. "Wir arbeiten natürlich mit Hochdruck an vielen Dingen und haben eine Prioritätenliste gemacht, die jetzt nach und nach abgearbeitet wird. Aber die Liste ist ellenlang. Es gibt viele große und kleine Baustellen und es kommt jeden Tag etwas hinzu."
Den Schaden beziffern kann Scholl noch nicht. "Wir sind momentan einfach nur dabei, schnelle Lösungen zu finden. Wie hoch die Schäden sind, kann man derzeit noch nicht absehen. Alle Außenanlagen wie Straßen, Brücken, Plätze oder Parks, die in Mitleidenschaft gezogen sind, sind jedenfalls nicht von der Versicherung abgedeckt. Es muss also auch geschaut werden, wie wir die Instandsetzungsarbeiten finanzieren."
Abgesperrte Waldgebiete
Eine Warnung spricht die Stadt außerdem aus für alle Wanderer in den Wäldern der Region. So lauern immer noch Gefahren, da das Wasser stellenweise auch im Waldgebiet ganze Strukturen zerstört hat. Die Stadt bittet also darum, die abgesperrten Waldgebiete nicht zu betreten.
re/mg