"Die Eupener Unterstadt ist noch immer ein Krisengebiet", sagte Bürgermeisterin Claudia Niessen. Damit wolle sie keine Panik verursachen, aber die Unterstadt sei noch immer ein Gefahrengebiet.
Auch am Dienstag überschlugen sich noch die Informationen stündlich. Deshalb sei es auch unmöglich, auf alles eine Antwort zu haben. Es müsse noch immer viel koordiniert und improvisiert werden. Auch Hilfe müsse koordiniert werden. Und die gebe es nach wir vor: die Solidarität sei unglaublich. Aber die Bürgermeisterin betonte auch, dass es sich bei dieser Krise nicht um einen Sprint handle, sondern um einen Marathon.
Dies wird auch immer mehr Menschen klar, die momentan vielleicht noch bei Bekannten oder Verwandten auf der Couch übernachten. Mancher muss feststellen, dass er nicht in zwei oder vier Wochen zurück in sein Haus kann, sondern vielleicht erst in sechs bis zwölf Monaten, so die Bürgermeisterin.
Täglich kommen neue Fragen auf. Etwa: Wo kann ich denn jetzt meine Post hinschicken lassen, wenn ich nicht zu Hause bin? Die Stadt möchte, dass man sich in praktischen Fragen auf die Internetseite oder die Facebookseite von Eupen verlässt, weil in den sozialen Medien so viel Unsinn kursiere. Es ist aber auch ein mobiles Team aus Streetworkern und anderen Sozialarbeitern unterwegs, die Menschen dabei helfen, an Informationen zu kommen.
Viele Häuser unbewohnbar
Im Moment sind noch rund 30 Personen in einer Notunterkunft untergebracht. Hinzu kommen Kinder und Haustiere.
Laut Bauschöffe Michael Scholl sind 15 Häuser unbewohnbar. 19 Häuser sind partiell, d.h. im Erdgeschoss unbewohnbar. 47 Häuser sind zurzeit noch unbetretbar. 120 Häuser haben momentan keine Stromversorgung. Auch daran werde hart gearbeitet.
A propos "hart arbeiten": Bauschöffe Scholl verwehrt sich gegen Vorwürfe, die Stadt habe am Wochenende nicht gearbeitet. Das sei wohl der Fall gewesen. Dabei seien auch viele Mitarbeiter der Stadt in Urlaub. Aber nicht wenige hätten ihren Urlaub unterbrochen, um helfen zu kommen. Hinzu komme die Hilfe aus anderen Gemeinden.
Der Schöffe bittet ebenfalls um Verständnis für die Lage. Man müsse nach wie vor Entscheidungen im Minutentakt treffen. Und da komme es auch vor, dass man eine Entscheidung auch schnell wieder revidieren muss. So habe die Stadt zum Beispiel große Container für den Müll bereitgestellt, irgendwann aber feststellen müssen, dass selbst diese nicht ausreichen. Die Menschen sollen ihren zerstörten Hausrat also auf die Straße stellen.
Das meiste wird in die Industriezone gebracht. 150-LKW-Ladungen Müll habe man alleine am Dienstag deponiert. Bauschöffe Michael Scholl sagte, er habe sich nicht vorstellen können, dass so schnell eine berghohe Müllhalde entstehen kann. Noch seien nicht alle Straßen der Eupener Unterstadt von Müll befreit worden. Aber auch am Nationalfeiertag werde daran gearbeitet.
Im Grunde sehe man große Fortschritte, was die Reparatur der Gas- und Wasserinfrastruktur angehe. In gewissem Maße gelte das auch für die Stromversorgung. Enttäuschend sei eher die Situation des Mobilfunknetzes. Da gebe es noch viele Schäden, was die Kommunikation der Menschen in der Unterstadt erschwere. Aber da habe Proximus eine Verbesserung und Verstärkung der Netzstärke angekündigt.
Manuel Zimmermann
ich habe am 16.7.21 an die ÖSHZ eine email geschrieben und meine hilfe angeboten bezüglich eines gästezimmers - bis heute keine antwort
Nur um es klar zu stellen, es handelt sich nicht um Wolter Monika, Kettenis
Vielleicht sollte die Dame sich mit dem ÖSHZ direkt in Verbindung setzen und nicht über öffentliche Medien
@ Monika Walter: Haben sie schon ihren Spam Ordner oder JunkE-Mail Ordner kontrolliert? Meine Antwort vom ÖSHZ war dort gelandet.